DMG: Stadt Dresden startet offiziell bei Facebook

Von 0 , ,

Nun ist es endlich passiert: Die Stadt Dresden ist offiziell bei Facebook gestartet. Nachdem in den vergangenen Wochen schon Veränderungen bei der größten Dresden-Fanpage in dem sozialen Netzwerk zu beobachten waren, wird die Seite nun endlich offiziell von der Dresden Marketing Gesellschaft (DMG) auch mit Inhalten bespielt.

Inzwischen (Stand: 4.12.2010, 9.44 Uhr) sind schon drei Einträge auf der Seite zu finden. Der erste erschien Donnerstag (2.12.) um 11.59 Uhr und lautet:

Weihnachten in Dresden ist mehr als der berühmte Striezelmarkt. Historisch, handwerklich geprägt, für Feinschmecker, groß oder klein - in Dresden wird wohl fast jeder fündig. Was meint ihr? Welches ist euer Favorit unter den Dresdner Weihnachtsmärkten?

Die Dresden-Seite bei Facebook hat zum gegenwärtigen Zeitpunkt über 26.000 Fans; entsprechend gibt es auch ordentlich Resonanz auf die Beiträge. Fast 200 Personen haben zur Stunde (4.12.2010, 9.15 Uhr) den "Gefällt mir"-Button zum ersten Eintrag gedrückt, 58 haben kommentiert. Bei den Folgeeinträgen sieht die Resonanzquote noch besser aus.

Der Start der DMG und damit der Stadt Dresden (zumindest aus der Perspektive der Tourismus-Werbung) hat eine ganze Weile gedauert. Im Frühjahr hatte der Hotelier und FDP-Politiker Johannes Lohmeyer das Dresdner Stadtmarketing heftig mit dem Vorwurf kritisiert, man verschlafe das Web-2.0-Zeitalter. Vor drei Wochen dann hatte die DMG ihren neuen Web-2.0-Zuständigen Marco Blüthgen offiziell vorgestellt. Inzwischen hatten sich auch allein bei Facebook eine ganze Reihe von Fans betriebene Seiten entwickelt - darunter auch die größte Fanpage, die inzwischen auf eben über 26.000 Fans angewachsen ist.

Auch in anderen Bereichen des Internets haben die für Tourismus zuständigen in der Stadt inzwischen Aktivitäten entwickelt. Beispielsweise gibt es den Mediaserver Dresden mit kostenlosen Fotos von der Stadt; außerdem hat die DMG schon eine Weile einen Youtube-Cannel mit kleinen Werbefilmen. Und auch auch die Dresden Tourismus GmbH, als privatwirtschaftlicher Teil des Tourismus in Dresden für Buchungen aller Art zuständig, hat erst kürzlich die Seite dresden.de/tourismus endlich in ansehnliche Form gebracht - inklusive direkten Buchungsmöglichkeiten.

Nun bleibt abzuwarten, welche Aktivitäten die Stadt als nächstes entwickelt - beispielsweise scheint der Twitter-Account Dresden weiterhin von privater Seite betrieben zu werden. Und auch die Anmerkungen im Konzeptspeicher, der als erstes die Veränderungen auf der Dresden-Facebookseite entdeckt hat, scheint ganz richtig - wenn sie auch in direktem Widerspruch zum Verwaltungsdenken steht. Zitat von Sebastian Schwerks Konzeptspeicher:

"Ich hoffe mal, dass sich dieser vor allem von Medien wie dem Spiegel getriebene Mechanismus nicht durchsetzt, einfach jeden Tag eine Frage zu stellen. Facebook ist kein Marktforschungsinstitut. Ich find das ganz, ganz schlimm, was insbesondere Print-Medien sich derzeit auf Facebook erlauben. Von Dialog, Kritikfähigkeit und Partizipation keine Spur. Stattdessen ein tägliches 'Was denkt ihr?', dessen Antworten dann aber nicht moderiert werden und auf die auch nicht reagiert wird."

Und weiter:

"Wirklich unglücklich finde ich die Tatsache, dass man die Funktion abgestellt hat, als User Kommentare an die Pinnwand zu posten. Das ist nun wirklich absoluter Mumpitz und hat mit “Social” Media gar nichts zu tun!"

Eine weitere Frage ist: Beschränken sich die Aktivitäten von Dresden im Web 2.0 in Zukunft ausschließlich auf Tourismus-Werbung? Die Stadtverwaltung hatte ja schon mal mit der Dresdner Debatte einen spannenden Ansatz gemacht (Abschlussbericht hier zum Download als PDF).

Es bleibt zu hoffen, dass das nicht der letzte Ansatz war und die Stadtverwaltung die Entwicklungen im Web 2.0 möglicherweise verschläft.

0 Kommentare

    Kommentar hinterlassen

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.