DMG-Studie: Dresden ist eher Nanotechnologie als Agrarwissenschaften

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Die Ergebnisse der Studie "Das Erfolgsmuster der Marke Dresden bei Forschern und Wissenschaftlern" wurden heute beim 2. Pressefrühstück der Dresdner Marketing GmbH vorgestellt. In der von der DMG in Auftrag gegebenen Studie gingen die Marktforscher der Frage nach, welche Faktoren die sächsische Landeshauptstadt für diese Zielgruppe am attraktivsten machen. Erklärtes Ziel ist es, um Forscher und Wissenschaftler gezielter werben zu können - denn wo die Wissenschaft ist, da ist auch die Wirtschaft nicht weit.

Befragt wurden in der repräsentativen Studie insgesamt 200 Wissenschaftler aus Dresden und dem Rest von Deutschland. Dabei kam heraus, dass knapp 2/3 der Attraktivität des Standortes von nur vier Kriterien bestimmt werden. So ist den Vertretern der Wissenschaft mit 19% am wichtigsten, dass die Landeshauptstadt "lebenswert und immer in Bewegung" ist. Erst auf Platz zwei, mit 15%, kommen die "Zukunftsträchtigen Forschungsbereiche", die Dresden zu bieten hat. Auf den Plätzen drei und vier stehen die Kriterien "Schöne Stadt mit großer Geschichte" und Dresden als "Stadt der Forschung und Wissenschaft".

Als Ergebnis der Studie soll bis Mai dieses Jahres ein Marketingkonzept stehen, in das die gewonnenen Erkenntnisse einfließen sollen. Bereits vorhandene Stärken des Wissenschaftsstandorts Dresden werden hervorgehoben. So sollen etwa an Wissenschaftler gerichtet Prospekte in ihrer Bildsprache eher die Aspekte Nanotechnologie und die hohe Dresdner Lebensqualität betonen. Dresdner Agrarwissenschaften und die nierdrigen Lebenserhaltungskosten scheinen der Studie zu Folge für Forscher und Wissenschaftler eher nebensächlich bei der Wahl ihres Standortes zu sein.

Bereits 2010 hatte die Dresdner Marketing GmbH ähnliche Studien durchgeführt, in denen Bewohner, Touristen, Studenten und Unternehmen befragt wurden. Ziel war es, die Faktoren, die die Attraktivität Dresdens ausmachen, herauszufiltern, um diese in anschließende Marketingkonzepte einfließen zu lassen. Die Studie die sich nun ausschließlich auf Wissenschaftler konzentriert, ist die erste ihrer Art und hat insgesamt 34.000 Euro gekostet.

1 Kommentar
  • RalfLippold
    März 18, 2011

    Dass Dresden für Wissenschaftler äußerst attraktiv ist hat die 75. Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft mit gut 7.000 Teilnehmern auf dem Campusgelände der TU Dresden gezeigt.

    http://www.dpg-physik.de/veranstaltungen/tagungen/index.html

    Ich selbst war alle Tage seit Sonntag als akkreditierter Blogger zugegen und konnte das Fluidum einatmen und spüren, das nach Dresden zog. In der hiesigen Presse haben zwar die Statements des Präsidenten Prof. Wolfgang Sandner zu den Entwicklungen in Japan und dem Kernkraftwerk Fukushima erhebliche Aufmerksamkeit erregt, doch über die Chancen, die sich aus dieser international besetzten Konferenz für Dresden ergeben.

    Von den über 7.000 Teilnehmern war ein Großteil aus dem Ausland, von USA bis Japan, Russland bis Spanien. Diese werden sicherlich begeistert über Dresden daheim berichten und zu Markenbotschaftern werden. Mit einigen hatte ich Gelegenheit zu sprechen und der Eindruck der Stadt war unisono:

    phantastisch!

    Doch wie immer bei Konferenzen sieht man nur ein Fünkchen von dem, was eine Stadt zu bieten hat.

    34.000 € für eine externe Studie auszugeben wäre sicher besser angelegt gewesen während der vergangenen Tage inmitten der Massen an Wissenschaftlern Action Research zu unternehmen und in den Kern des sozialen Systems "Wissenschaftler" einzudringen.

    Die Stadt Dresden hat ein Pfund, für das sie andere Städte beneiden und was sie oft nicht selbst sieht. Man kann eben nicht mit den eigenen Augen sich selbst sehen (wie Yadegar Asisi während eines Workshops im Mai 2010 sagte)

    PS.: Zur Konferenz wurde unter #DPG11 getwittert. Auf dem obigen Blog sind drei Beiträge erschienen.

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