Bloggerin Liv Rothhaar: „Mein Hauptstandbein sind Sponsored Posts“

Nach #bsen ist vor #bsen! In diesem Sinne ist das Blogfinanzierungsthema für uns noch nicht zu Ende erzählt. Für den sechsten Teil unserer Serie: Wie finanziere ich meinen Blog? steht uns Liv Rothhaar (ja sie hat wirklich rote Haare und heißt so)  aus Leipzig Rede und Antwort. Sie betreibt seit 2012 kontinuierlich das Foodblog thank-you-for-eating.com und stellt dort allerhand Leckereien und ausgefallene Kombinationen vor. Bei der Finanzierung setzt sie ebenfalls auf verschiedene Zutaten.

Screenshot thank you for eating

#bsen-Serie: Blogs und Geld, Teil 6:

Liv Rothhaar, thank-you-for-eating.de

Flurfunk: Liv, wie hat es mit thank-you-for-eating.com angefangen?

Liv Rothhaar: Das war 2012. Ich bin für mein Studium der Medienkommunikation von Leipzig nach Chemnitz gezogen und wollte meiner Mama beweisen, dass ich sehr gut in der Lage bin, für mich selbst zu sorgen. Ich habe immer schon gern gebacken, gekocht und gegessen. Den Spaß daran und die Leidenschaft möchte ich gern weitergeben. In meiner Studienzeit konnte ich etwa 20 Stunden pro Woche dem Blog widmen – Rezeptrecherche, Einkaufen, Kochen, Beiträge verfassen und und und. Das alles ist aufwendig, aber die Freude am Bloggen gleicht alles wieder aus. Mittlerweile bin ich wieder zurück in Leipzig und arbeite Vollzeit in einer Agentur. Für thank-you-for-eating.com bleiben nicht mehr als zehn Stunden in der Woche, aber die nutze ich voll aus. Außerdem helfen mir meine Blog- und Netzwerkerfahrungen auch im Job.

Welche Gedanken hast du dir über die Finanzierung des Portals gemacht?

Ganz ehrlich? Ich habe anfangs gar nicht gewusst, dass man mit Bloggen überhaupt Geld verdienen kann, bis dann die ersten Anfragen eintrudelten. Es hat bis jetzt – also vier Jahre – gedauert, bis ich ein Finanzierungsmodell gefunden habe, was zu mir passt und etwas Geld abwirft. Mittlerweile würde ich professioneller an die ganze Thematik rangehen, aber hinterher ist man immer schlauer.

Welche Finanzierungsmodelle hast du seit dem Start von thank-you-for-eating.com ausprobiert? Was hat sich für dich bewährt?

Ich setze auf eine Kombination mehrerer Modelle. Mein Hauptstandbein sind Sponsored Posts. Ich schreibe über Produkte und Dienstleistungen, die zu meinen Inhalten passen – immer mit einem Mehrwert für den Leser, zum Beispiel einem Rezept. Ich habe zu Beginn eine Zeit lang auch reine Testberichte geschrieben, bin aber mittlerweile davon abgekommen, denn die Anfragen sind oft sehr willkürlich und passen nicht zu mir. Ansonsten setze ich seit zwei Jahren auf eine Affiliate-Partnerschaft mit Amazon, bei der ich allerdings erst kürzlich die 25-Euro-Grenze geknackt habe, sowie auf Werbebanner, von deren Gewinn ich mir ab und an ein Eis kaufen kann. Wie man sieht – allein von meinem Blog könnte ich nicht leben. Aber deswegen blogge ich ja auch nicht. Viel mehr Spaß machen zum Beispiel Events von Unternehmen, die uns Foodblogger einladen, um neue Produkte oder Zubehör auszuprobieren. Da treffe ich meine Mitstreiter aus ganz Deutschland und wir kochen, backen und bloggen fleißig gemeinsam.

Wie siehst du die finanzielle Zukunft von thank-you-for-eating.com?

Ich hoffe, dass ich in Zukunft wieder mehr Zeit für meinen Blog habe, auch um die Finanzierung richtig anzugehen. Es ist durchaus mein Wunsch mit dem Bloggen mehr Geld zu verdienen, aber das ist nicht vordergründig. In erster Linie geht es mir darum, mehr Leute kennenzulernen und die Freude an meinem Hobby zu teilen. Ich möchte mich als Bloggerin professionalisieren, mein Profil schärfen und ein bisschen mehr "nerds food" nach Deutschland bringen. Außerdem will ich mich gern mehr mit Youtube beschäftigen – mein Kanal hat jetzt die bescheidene Anzahl von 26 Followern erreicht und nicht einmal halb so viele Videos. Ich denke da geht noch was.

Vielen Dank für das Interview.

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