Richter-Nachfolge: Stelle des SLpB-Direktors soll ausgeschrieben werden

Noch kein Nachfolger für Frank Richter: Wie das zuständige Kultusministerium (SMK) auf Nachfrage von FLURFUNK mitteilt, wird die Direktorenstelle der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) "zeitnah" nach Richters Ausscheiden ausgeschrieben.

Richter hat seinen letzten Arbeitstag am 31.1.2017 (vgl. Flurfunk vom 24.8.2016: "Frank Richter verlässt Sächsische Landeszentrale für politische Bildung (SLpB)"). Gleich am 1.2. tritt er dann seine Stelle als einer von drei Geschäftsführern der Stiftung Frauenkirche an.

Bis zur Neubesetzung des Direktorenpostens leitet Werner Rellecke, Referatsleiter Publikationen/Bildungsservice, die Landeszentrale kommissarisch.

Die inhaltliche Ausgestaltung der Ausschreibung wird von dem neuen Referat für politische Bildung im SMK übernommen. Das neue Schlüsselreferat für politische und digitale Bildung nimmt seine Tätigkeit passender Weise zum 1.2. unter der Leitung von Béla Bélafi, bislang Direktor der Sächsischen Bildungsagentur, auf (vgl. sachsen.de vom 5.1.2017).

Vor dem Hintergrund, dass bei einer solchen Ausschreibung eine ganze Reihe von Fristen einzuhalten sind, erscheint es unwahrscheinlich, dass die Stelle vor Sommer besetzt wird. Hinzu kommt: Es ist zu erwarten, dass von unterschiedlichen Seiten Begehrlichkeiten vorhanden sind. So erscheint es unwahrscheinlich, dass innerhalb der Regierungskoalition die eine Seite der anderen den Posten einfach so überlässt.

Wobei: Die SLpB und ihr Direktor sind zur Überparteilichkeit verpflichtet (Zitat von den Info-Seiten der SLpB: "Die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung ist somit keine Behörde, sondern eine staatliche Einrichtung, die politische Erwachsenenbildung auf überparteilicher Grundlage betreibt.") Der künftige Stelleninhaber muss also wie sein Vorgänger fein austarieren, die Überparteilichkeit der Institution zu wahren und gleichzeitig die unterschiedlichen politischen Akteure nicht zu verärgern.

Zu diesen Akteuren gehört auch das SLpB-Kuratorium, dass die Überparteilichkeit der Einrichtung überwacht. In dem Gremium sitzen Vertreter aller (Hinweis: "aller" stimmt nicht, nachträglich gestrichen, owy) verschiedener im Landtag vertretenen Parteien sowie eine Reihe von Sachverständigen. Staatskanzlei, Kultusministerium und Regierungskoalition werden die Direktorenstelle kaum am Kuratorium vorbei besetzen. Es bleibt spannend.

Transparenzhinweis: Die Agentur-Abteilung von STAWOWY ist immer wieder auch als Dienstleister für die Landeszentrale für politische Bildung tätig, zum Beispiel beim Projekt #WTF – Wissen, Thesen, Fakten

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