MDR4: Neuer Entwicklungsplan für den Mitteldeutschen Rundfunk

"MDR4" heißt das neue Strategiepapier, mit dem sich der Mitteldeutsche Rundfunk für die Zukunft wappnen möchte. Der Entwicklungsplan ist vergangene Woche vom MDR-Rundfunkrat "zustimmend zur Kenntnis" genommen worden. Bereits im November hatte der Verwaltungsrat dem Papier zugestimmt.

Der Entwicklungsplan stellt die Fortschreibung des 2014 vorgestellten Reformprojektes MDR 2017 dar (vgl. FLURFUNK vom 20.7.2014: "MDR-Direktorium beschließt neue Struktur. Intendantin Wille: 'Wir schreiben ein Stück MDR-Geschichte'").

Multimedial, Mittendrin, Modern, Miteinander

Die Pressemitteilung zum Strategiepapier hebt dabei vier Begriffe hervor: Multimedial, Mittendrin, Modern, Miteinander. In Zeiten, in denen der öffentlich-rechtliche Rundfunk wieder vermehrt Kritikern ausgesetzt ist, bedürfe es eines guten Plans, heißt es weiter.

MDR-Intendantin Karola Wille ist wie folgt zitiert:

"Der Entwicklungsplan enthält die aus Sicht des MDR relevanten Antworten, wie wir auch in Zukunft verlässlich bleiben und der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft gerecht werden wollen und wie sich der MDR dafür weiter verändern will. Dabei bleiben die Regionalität und der Anspruch an die Exzellenz aller unserer Angebote in unserer Zukunftsplanung fest verankert."

In Zukunft wolle man seine Kompetenzen in der regionalen Berichterstattung beibehalten, die Präsenz auf anderen Plattformen jedoch noch erhöhen.

In der Pressemitteilung heißt es dazu:

"Exzellente, regionale Inhalte in Bild und Ton in allen Programmen, Beiträgen, Apps, Mediatheken, Sendern und Wellen sieht der Entwicklungsplan auch in Zukunft als Wesensmerkmal des MDR. Mediale Inhalte in den eigenen Kommunikationsräumen sowie auf Drittplattformen sollen den gesamtgesellschaftlichen Diskurs sicherstellen und der anhaltenden Fragmentierung der Gesellschaft entgegenwirken."

Außerdem wolle man in Zukunft noch stärker auf Kooperationen mit Hochschulen und Start-ups setzen und die hausinternen Prozesse (endlich) medienübergreifend gestalten.

Letzteres Ziel verlautbarte Wille bereits zu ihrem Amtsantritt. Seit sie 2016 zur Vorsitzenden der ARD wurde, war davon jedoch eher wenig zu hören (vgl. FLURFUNK vom 30.11.2017: "#FUNKTURM6: Alles neu beim MDR?").

Wer sich tiefer mit der Reform des MDR befassen will, dem sei das dazu passende Stück in unserem neuen FUNKTURM Nr. 6 (hier bestellbar) empfohlen. Die Medienjournalistin Ulrike Simon geht dabei der Fragestellung nach: Welche Reformen Willes sind mittlerweile in Kraft getreten und – vor allem – welche noch nicht? Ben Kutz

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