Christian Bollert und Claudius Niessen von detektor.fm (Foto: Valerie Maltseva, Media Forward Fund)

Ein neues Audio- und Newsletter-Format speziell für Sachsen-Anhalt: Der Media Forward Fund unterstützt das Podcastradio detektor.fm aus Leipzig für zwei Jahre mit einer Förderung über 500.000 Euro. Das Angebot soll noch vor der Landtagswahl starten und die Informationsversorgung im Bundesland stärken.

Ausgewählt wurde detektor.fm aus 79 Bewerbungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Erstmals fördert der gemeinnützige Fund damit ein Projekt aus Ostdeutschland.

Förderung über 2 Jahre für Aufbau

In einer Pressemitteilung ist die Jury zitiert:

„detektor.fm hat sich in Ostdeutschland über sechzehn Jahre hinweg als widerstandsfähige Medienorganisation mit einem innovativen Audio-Ansatz etabliert“.

Geplant sind ein wöchentlicher Podcast, ein Newsletter sowie vier Live-Events in Sachsen-Anhalt. Darüber soll eine regionale User-Community aufgebaut und langfristig gebunden werden.

In der Mitteilung heißt es weiter:

"Ziel ist es, die Zahl der Newsletter-Abonnentinnen und -Abonnenten um das Siebenfache zu steigern und die Podcast-Follower:innen um mindestens 20 Prozent wachsen zu lassen. Auch nach Ablauf der Förderung soll das Angebot fortgeführt werden."

detektor.fm-Mitgründer Christian Bollert spricht von einer wichtigen Bestätigung: Die Unterstützung sei ein „Signal für die beharrliche journalistische Arbeit“ des Teams und stärke den gemeinwohlorientierten Kern der Redaktion.

Mission: Unabhängigen Journalismus stärken

Der Media Forward Fund wurde im Juli 2024 von mehreren europäischen Stiftungen und Partnern gegründet – darunter Schöpflin Stiftung, Zeit Stiftung Bucerius, Stiftung Mercator Schweiz, Allianz Foundation, ERSTE Stiftung sowie Publix. Seine Mission: mehr unabhängige, tragfähige Qualitätsmedien im deutschsprachigen Raum zu ermöglichen.

In unserer Meldung von Anfang August hieß es: "Der Media Forward Fund will zu mehr unabhängigen Qualitätsmedien mit tragfähigen Geschäftsmodellen beitragen. Gefördert werden ausschließlich gemeinwohlorientierte Projekte, die Förderung ist philanthropisch und soll zu langfristigen tragfähigen Projekten führen" (vgl. FLURFUNK vom 1.8.2025: "Fokus: Ostdeutschland – Info-Event für lokaljournalistische Projekte").

Der Fund ist derzeit mit elf Millionen Euro ausgestattet; die Förderentscheidungen trifft eine unabhängige Jury.