Ingress in Dresden: Kampf um den Zwinger

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Grün gegen blau: So sehen typische Ingress-Maps für Dresden aus. Das Bild ist zur Quelle (Google+) verlinkt.

Vereinzelt stehen Männer versunken in ihre Handydisplays vor dem Zwinger. Was zunächst nicht ungewöhnlich erscheint, verwundert beim Näherkommen doch. Nah am Handy halten die Männer riesige Akkus, damit den Mobiltelefone nicht der Saft ausgeht. Was tun die da, fragt man sich.

„Ich spiele Ingress und bin total hin und weg“, erzählt Systemadministrator Theodor (Foto). Das von Google entwickelte Spiel schickt seine Spieler raus auf die Straße auf die Jagd nach Energie. Die Spielergemeinde spaltet sich in zwei Fraktionen, den Widerstand (die Blauen) und die Erleuchteten (Die Grünen).

Theodor am Zwinger

Chaos-Computer-Club-Mitglied Theodor gehört zu den Erleuchteten und spielt jeden Tag in seiner Mittagspause. „So komme ich mal raus an die Luft und lerne ein paar neue Leute kennen“. Entdecken sich die Spieler, kommen sie oft miteinander ins Gespräch. „Aber meist reden wir nur über Taktiken und Gegner“, grinst Theodor.

Faszinierend macht das Spiel besonders die sogenannte „Augmented Reality“, die erweiterte Realität. Zum Spielen braucht man ein Android-Smartphone oder -Tablet mit GPS-Empfang und eine Einladung von Google, denn noch befindet sich das Spiel in der geschlossenen Beta-Phase.

Derzeit ist es also noch eine Art geheimer Club. Ohne Einladung kein Zutritt. Stattdessen müssen Neu-Ingresser eine Menge Geduld mitbringen. Nach der Registrierung auf ingress.com kann es Monate dauern, bis eine Mail kommt. Auch über Communitys auf Google+ kann man mitunter einen Einladungslink ergattern.

Theodor war einer der ersten Dresdner, die Zutritt zum Club bekommen haben: Seit November 2012 spielt er. Das Ziel von Ingress ist die Zerstörung sogenannter Portale, die sich in Dresden an bekannten Sehenswürdigkeiten befinden. Auf ihren Handydisplays sehen die Spieler, wo sich die Portale genau befinden.

Mit einem Schachzug kann man die Portale des Gegners zerstören und für sich einnehmen. Über einen Chat oder Communitys tauschen sich die Mitglieder der Blauen und der Grünen über Angriffstaktiken aus.

„Etwa 60 bis 100 Spieler gibt es schon in Dresden“, schätzt Theodor. Diese treffen sich hin und wieder auch zu gemeinsamen Aktionen. „Einige Spieler haben vor kurzem eine Autotour unternommen, um über ganz Dresden ein virtuelles Netz zu spannen“, erzählt Theodor. Mit diesen Aktionen sammeln die Spieler Erfahrungspunkte und können wie in anderen Spielen auch verschieden Stufen im Spiel erklimmen. jol

Hier geht es zur Ingress-Seite mit einem einführenden Video: ingress.com.

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