Neues Blatt für alle Sportinteressierten: “Die Sächsische Sportzeitung”

Von 11 ,

Wer kennt das nicht? Da schlägt man am Wochenende zum Frühstück die regionale Tageszeitung auf, um Neuigkeiten zum Sport aus der Region zu erfahren, jedoch richtig zufrieden ist man nach dem Lesen des Sportteils nicht. In Sachsen und insbesondere in Dresden und Umgebung gibt es doch mehr als Fußball?

Andreas Rohde, ehemaliger Leistungssportler und Journalist aus Dresden hat sich genau diese Frage zur Aufgabe gemacht. Seit Februar 2012 schreibt er in der "Sächsischen Sportzeitung" über Sportthemen, die in den großen Medien nur geringfügig Aufmerksamkeit bekommen. Sei es Kanu, Rudern oder Unihockey. Die "Sächsische Sportzeitung" zeigt mit einer Startauflage von 25.000 Exemplaren alle 2 Monate die Leistungen dieser Sportler, beispielsweise mit Portraits, Artikel über die A und B Kader und die Top Vereine in Sachsen. Wie der Wettbewerber "Pulstreiber" berichtet die Zeitung von sehr bekannten Sportarten wie Basketball und Eishockey bis hin zu Randsportarten wie Lacrosse und Wasserball.

In der aktuellen Ausgabe der "Sächsischen Sportzeitung" Februar/März 2012 berichtet Rohde auf 20 Seiten über den Dresdner Hochspringer Raul Spank, Sachsen Skisprunglegende Jens Weißflog und das Schwimmhallen-Problem der Dresdner Wasserballer.

Überzeugt das bereits etablierte Magazin "Pulstreiber" mit moderner Optik und einem attraktiven Design, so erscheint die "Sächsische Sportzeitung" selbst eher farblos. Vielmehr erinnert die Zeitung mit ihrem klassischen Layout an eine traditionelle Tageszeitung wie die "Sächsische Zeitung". Dass seine Zeitung bei den Lesern trotzdem sehr gut ankommt und überzeugt, ist sich Andreas Rohde sicher: "Wir haben die 25.000er Auflage in kürzester Zeit förmlich aus den Händen gerissen bekommen. Wir denken deshalb jetzt schon über eine Auflagensteigerung nach."

Das Blatt wird vom Bonbon Verlag Ltd., der seit 1.3.2012 den Namen Print Design Dresden Ltd. trägt, herausgegeben und ist laut Impressum in der Zeitung an 400 Stellen und laut Internetauftritt an 287 Stellen kostenlos erhältlich. Darunter sind Arztpraxen, Physiotherapien und Fitnessstudios. Außerdem kann man die Zeitung online als E-Paper (84 bzw. 34 MB) downloaden.

Anfang April erscheint die nächste Ausgabe, die sich unter anderem mit folgenden Themen beschäftigen wird: "Rugby und Floorball/Unihockey. Dazu Portraits und Interviews u.a. mit dem Eliteschüler des Sports und Kanurennfahrer Tom Liebscher sowie 400m Hürdenläufer Georg Fleischhauer", heißt es auf der Internetseite der Zeitung. 

11 Kommentare
  • Ralph aus Niedersedlitz
    März 15, 2012

    Herr Enke, Sie schreiben, dass Herr Rohde "ehemaliger Leistungssportler und Journalist" sei. Woher haben Sie diese Info? Ich kenne diesen Herrn nicht, aber meine Frau hat mir besagte Zeitung aus dem Kaufland mitgebracht. Das war eine herbe Enttäuschung. Überall Rechtschreibfehler, schon auf der ersten Seite (unter Raul Spank heißt es InterWIEV!!!!). Die Kommasetzung und Silbentrennung ist auch peinlich. So schreibt nicht mal ein Grundschüler. Sicher aber kein Journalist. Genauso lieblos und langweilig der Inhalt. Das Geschriebene hat man alles schon mal gehört, nichts Neues, nur langatmige Textblöcke, ein paar Bilder und ein paar Anzeigen.

    Dass die Zeitung dem Autor förmlich aus den Händen gerissen worden ist, halte ich für eine unverschämte Werbelüge. Laut meiner Frau wurde im Kaufland gerade mal ein Stapel in einem Holzregal ausgelegt, der Rest war ein anderes Anzeigenblatt. Ich selbst habe das Sportblatt noch nirgends sonst gesehen und ich bin als Handelsvertreter sehr oft in der Stadt unterwegs. Wie sollen da 25000 Zeitungen verteilt worden sein? Ich bin kein Medienexperte, aber mit der Werbung habe ich auch ein wenig zu tun. Das Dresdner Amtsblatt, die unter anderem über die Sparkasse verteilen, drucken auch nur 26000 Stück. Aber bestimmt ist die Bonbon Printing Ltd. viel schlauer und professioneller als der SDV Verlag vom Amtsblatt.

    Die neue Sportzeitung könnte mir im Grunde genommen egal sein, solche Blätter kommen und gehen. Ich kommentiere hier, da ich Herrn Mothes vom Sportmagazin Pulstreiber, das Sie ja auch erwähnen, durch frühere Geschäftsbeziehungen kenne. Auch wenn ich schon lange keinen Kontakt mehr zu ihm hatte, weiß ich doch, wie sehr er sich schon damals den A.... aufgerissen hat, um seinem Magazin Qualität zu geben. Ich halte ihn für einen ehrlichen und idealistischen Unternehmer. Sieht man dann so einen lieblosen Schnellschuss wie diese neue Sportzeitung, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Mehr als den halbherzigen Versuch, mit dem Sport ein wenig Geld zu verdienen, sehe ich hier nicht. Traurig, aber wahr.

  • stefanolix
    März 15, 2012

    Zum Beginn des Artikels: Eigentlich schlägt man am Montag und Dienstag die Tageszeitungen auf, um Neuigkeiten zum Sport aus der Region zu erfahren, denn dann werden ja die Ergebnisse gemeldet ;-)

    Aber im Ernst: Wenn eine kostenlose Zeitung aller zwei Monate erscheint, dann ist sie wohl eher kein Ersatz für den Sportteil der Tageszeitung.

    »Print wirkt«? Auf diesem Gebiet nicht mehr. Die Vereine haben ihre Websites. Für jede neue und erst recht für jede etablierte Sportart gibt es Foren oder Communities im Netz. Da muss man nicht zwei Monate auf die aktuellen Themen warten ;-)

  • Sebastian
    März 15, 2012

    Möchte hier auch mal auf das Blog vom Clemens hinweisen: http://dresdensportlich.de/
    Ich wette mal 5 Tischtennisbälle darauf, dass er nicht der erste ist, der sein Projekt wieder aufgibt!!

  • Clemens
    März 15, 2012

    @Sebastian Danke dir :) Es ist mir noch nicht in den Sinn gekommen mein "Projekt" wieder aufzugeben ;-)
    Ich möchte damit auch kein Geld verdienen, wie es sicher bei der Sächs. Sportzeitung der Fall ist. Als ich angefangen habe zu bloggen habe ich mich der Aufgabe gewidmet um für die "kleinen" Sportarten mehr Aufmerksamkeit zu erreichen. Das wird wohl nun auch von der Sportzeitung so aufgegriffen. Was ich gut daran finde? Die Vereine profitieren davon! Über die Arbeit lässt sich sicher streiten, aber das möchte ich jetzt nicht bewerten.
    Übrigens, die Sportzeitung hatte ich selber auch noch nie in der Hand.

    @Ralph Als Journalist kann sich eben jeder bezeichnen ;-)

  • der f L y
    März 16, 2012

    ...das Layout sieht irgendwie putzig aus.
    Leider habe ich dieses Blatt in DD noch nicht entdeckt.

  • Stefan Mothes
    März 19, 2012

    Also ich persönlich finde die Kritik an Herrn Rohde und seiner journalistischen Kompetenz ungerechtfertig. Schließlich hat er es sogar geschafft, sich bei uns als "Agentur Rohde" auszugeben und inkognito Informationen über unser Sportmagazin PULSTREIBER anzufordern. (siehe hier http://www.pulstreiber.de/meldungen/RohdeMail.jpg) Einfach genial. Nie im Leben hätten wir jemals einen Zusammenhang zu seiner Sportzeitung herstellen können. Auch ist es uns überhaupt nicht aufgefallen, dass nach unserem 3-seitigen Bericht über die Energieverbund-Arena (Dezember-Ausgabe 2011) Wochen später in der ersten Sportzeitung (Februar 2012) ebenfalls auf 3 Seiten die Energieverbund-Arena vorgestellt wird.

    @Ralph: DANKE! Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen

    @stefanolix: Printmedien können meines Erachtens nur noch überleben, wenn sie den Leser überraschen, bestimmte Lebensbereiche gezielt abdecken, ihm Neues liefern, über bildstarke Seiten Emotionen wecken und natürlich auch ein wenig Nutzwert bieten. Dieser Denkansatz spiegelt sich (hoffentlich erfolgreich) auch in unserem Magazinkonzept wieder.

    @Sebastian: Danke für den Blog-Tipp, schau ich mir mal an. Aber warum so pessimistisch? Warum sollte der Blog bald aufgegeben werden?

  • Sebastian
    März 19, 2012

    @Stefan da steht:
    "Ich wette mal 5 Tischtennisbälle darauf, dass er NICHT der erste ist, der sein Projekt wieder aufgibt!" :-)

  • Sebastian
    März 19, 2012

    PS: Wer von Euch macht denn demnächst mal eine Story über Boreas Regionalliga A-Junioren? Derzeit vielleicht das beste Fußballteam eines Dresdner Amateurvereins. :-)

  • Martin
    März 20, 2012

    Billiger gehts kaum! Ich lese jetzt fast ein Jahr Pulstreiber und bin voll begeistert von dieser Zeitung. Sehr lange artikel zu interessanten Themen. Im Grunde ist gegen eine 2. Zeitung ja nichts zu sagen, aber dies ist ja wirklich mehr ein Versuch einer Imitation... pfui, Ideenklau!!

  • Sandner
    April 15, 2012

    Sorry Dresdner, aber sowas gibts wirklich nur im Osten. Konzeptlos und schnell zusammengeschustert und schon darf man sich Zeitung nennen. Genung dumme Werbekunden scheint es auch zu geben, die hier ihr Geld verbraten und später rumjammern. Fragt sich, wer am Ende dümmer ist: Die Herausgeber oder die Werbekunden. Eher beide. Herzlich gelacht, Tschüß und auf WIedersehen.

  • Emil
    Dezember 6, 2012

    Aktuelle Ausgabe, vierte Umschlagseite: ein Paradebeispiel unverhohlener "Hofberichterstattung" wie sie peinlicher kaum sein könnte. Eine kostenlose Zeitung die sich kaufen läßt?

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.