6. und 7.10.2016: Konferenz zur Pressefreiheit in Leipzig – sechs Fragen an Michelle Trimborn

Media-Freedom-Conference

Terminhinweis: Vom 6. bis 7.10.2016 findet in Leipzig die 2. European Media Freedom Conference statt. Thema dieses Jahr: “The power of the crowd – Gemeinsam für unabhängigen Journalismus”. Flurfunk hat mit Michelle Trimborn, der Pressesprecherin des European Centre for Press & Media Freedom, über die Grundidee der Veranstaltung und über das diesjährige Programm gesprochen.

Michelle Trimborn: "Wenn Sie nicht nur über Probleme reden wollen, wie es Viele tun, sondern Lösungen finden möchten, sollten Sie auf jeden Fall teilnehmen."

Flurfunk: Warum halten Sie es für notwendig, eine Konferenz zur Freiheit der Medien abzuhalten?
Michelle Trimborn:
Es handelt es sich hier ja um unsere Jahreskonferenz des „European Centre for Press & Media Freedom“. Die Frage müsste also eher lauten, warum wir eine Organisation für Medienfreiheit in Europa gegründet haben. Das liegt daran, dass die Freiheit der Presse leider längst nicht immer gewahrt wird, obwohl sie ganz klar als wichtiger Standard in den EU-Verträgen festgesetzt ist. In der Türkei werden täglich Journalisten inhaftiert. Aber auch im EU-Mitgliedsstaat Frankreich gibt es kaum Pluralismus innerhalb der Presse. Sehr wenigen Verlagen gehören die wichtigsten Medien des Staates. Auf diese und andere Probleme wollen wir aufmerksam machen und natürlich auch Lösungen finden.

Flurfunk: Warum findet die Konferenz gerade in Leipzig statt?
Trimborn:
Zunächst aus logistischen Gründen, weil unsere Organisation in Leipzig sitzt. Dieser Standort ist aber wiederum bewusst gewählt. Leipzig bietet sich mit seiner historischen Bedeutung für die Freiheits- und Friedensbewegung einfach sehr gut an.

Flurfunk: Die wievielte Konferenz Ihrer Organisation ist das nun?
Trimborn:
Die Zweite. Unser Zentrum gibt es aber auch erst seit Sommer 2015.

Flurfunk: Was für Veranstaltungen erwarten die Teilnehmer?
Trimborn:
Den Hauptteil des zweitägigen Programms werden Diskussionen zu den verschiedensten Themen rund um Pressefreiheit einnehmen. Es werden Journalisten berichten, die auf unterschiedliche Weise bedroht wurden, Gründer neuer Medien werden zu Wort kommen, aber natürlich auch Politiker und Juristen. Dabei ist uns wichtig, dass das Publikum aktiv werden kann. So wird es nicht nur Podiumsdiskussionen geben, sondern auch andere Formate, wie ein „World Café“, bei dem die Teilnehmer mit den Experten in direkten Dialog treten können.
Außerdem auf dem Programm stehen kleinere Workshops, die man sich ein bisschen wie Speed Dating vorstellen kann. Hier wird es unter anderem um Medienrecht oder um Privatsphäre und Datensicherheit gehen. In dieser Mini-Expertensprechstunde können die Teilnehmer beispielsweise einem Fachkundigen ihr Handy vorzulegen, um zu erfahren, inwiefern dieses abhörsicher ist und wie die Sicherheit erhöht werden kann.

Flurfunk: Wer ist die Zielgruppe der Konferenz?
Trimborn:
Im letzten Jahr war das Publikum ganz verschieden. Gekommen sind vor allem Leute, die sich für Medien und insbesondere Medienfreiheit interessieren. Um teilzunehmen, muss man jedoch kein Journalist oder anderweitiger Experte auf dem Gebiet sein. Trotzdem werden natürlich viele Vertreter der Presse anwesend sein.
Wichtig ist eigentlich nur ein Grundinteresse für die Frage, wie es um die Medienlandschaft in Europa steht. Besonders freuen wir uns auch über die Teilnahme von Studenten, die nur die Hälfte zahlen.

Flurfunk: Wenn Sie mich in einem Satz zur Teilnahme überreden müssten: Was würden Sie sagen?
Trimborn:
Wenn Sie nicht nur über Probleme reden wollen, wie es Viele tun, sondern Lösungen finden möchten, sollten Sie auf jeden Fall teilnehmen.

Flurfunk: Vielen Dank für das Interview!

Die Anmeldung ist hier möglich. Deadline ist der 29.9.2016. Die Tickets kosten 150€ inklusive Catering, Studenten zahlen 75€.

Benjamin Kutz

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