Aus nach 35 Jahren: WochenKurier wird zu Ende September eingestellt

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Ein Print-Produkt für Sachsen weniger: Der WochenKurier mit Sitz in Elsterheide stellt nach 35 Jahren zum 30.9.2025 sein Erscheinen ein. Das geht aus einer Mail an Kundinnen und Kunden hervor, die FLURFUNK vorliegt.

Der Betrieb wird komplett abgewickelt, betroffen sind 82 Mitarbeiter.

Das Wochen- und Anzeigenblatt hat bislang laut Mediadaten (Abruf: 13.8.2025, Link hier) eine Auflage von 880.000 Exemplaren und erscheint noch bis Ende September immer Samstags in 12 Lokalausgaben vor allem im Raum Ostsachsen und im südlichen Brandenburg (s. Screenshot aus den Mediadaten).

Die am Standort Elsterwerdaheide vorhandene Druckerei ist von der Schließung nicht betroffen.

Ende nach 35 Jahren

Zu hören ist, dass das zunehmend schwierige Marktumfeld, massiv beeinflusst von der Übernahme der Sächsischen Zeitung durch Madsack, aber auch Faktoren wie der steigende Mindestlohn das Geschäft zunehmend unwirtschaftlich gemacht hätten.

Eigentümer ist die Weiss-Gruppe in Monschau. Nach FLURFUNK-Informationen sind die Titelrechte für die Ausgaben im südlichen Brandenburg an den Verlag der Lausitzer Rundschau verkauft worden.

In der Mail an die Kunden heißt es:

"Nach 35 Jahren erfolgreicher publizistischer Arbeit müssen wir den WochenKurier zum 30. September 2025 aus wirtschaftlichen Gründen einstellen. Diese Entscheidung fällt uns außerordentlich schwer. Der WochenKurier war über Jahrzehnte hinweg eine feste Größe in der sächsischen Medienlandschaft – als verlässliche Informationsquelle, als Plattform für lokale Themen und als Stimme der Region. Für viele Unternehmen war er ein wichtiger Werbeträger und zuverlässiger Partner, der die lokale Wirtschaft nachhaltig unterstützt hat. Mit der Einstellung endet nicht nur ein Kapitel unserer Unternehmensgeschichte, sondern es verstummt auch eine bedeutende publizistische Stimme in Sachsen."

"Anhaltend hohe Verluste"

Sächsische.de hatte bereits am 8.8.2025 über das Ende des Titels berichtet.

Dort ist auch der Hinweis zu entnehmen, dass die DaWo und die SamstagsSZ (beide gehören zum gleichen Verlag wie sächsische.de) weiterhin erscheinen werden. Die Titel hatten in einem Teil der Verbreitungsgebiete eine Vertriebskooperation, d.h. wurden gemeinsam verteilt.

Sächsische.de hat auch eine Stellungnahme vom Verlag des WochenKurier eingeholt:

"Der Verlag begründet die Schließung mit 'anhaltend hohen Verlusten' und verschärften Wettbewerbsbedingungen. Das Anzeigengeschäft im lokalen Druck-Markt schrumpfe. Zugleich stiegen die Kosten – vor allem durch den gesetzlichen Mindestlohn. Die verlegerischen Aktivitäten „im Westen“ seien von der Schließung nicht betroffen. Der Wochenspiegel werde weiterentwickelt."

Der ganze Artikel in sächsische.de ist hier nachzulesen: "Wochenkurier hört Ende September auf".


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2 Kommentare
  • Max Mustermann
    August 13, 2025

    „Die am Standort Elsterwerda vorhandene Druckerei ist von der Schließung nicht betroffen“. Es gibt in Elsterwerda eine Druckerei. Welche Sie aber hier in ihrem Artikel meinen, befindet sich am Standort Elsterheide, Ortsteil Bergen.

  • owy
    August 13, 2025

    Danke für den Hinweis, habe es korrigiert!

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