“ZEIT im Osten” jetzt mit größerem Verbreitungsgebiet

Die "ZEIT im Osten" bekommt ein größeres Verbreitungsgebiet: Mit der Ausgabe vom morgigen Donnerstag (26.9.2013) erscheinen die drei Regionalseiten auch "in den Auflagen, die in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg verbreitet werden". Das berichtete die "Berliner Zeitung" am Montag (23.9.2013).

Dort ist u.a. zu lesen:

"Patrik Schwarz, der als Redakteur für besondere Aufgaben sich bereits um die 'Zeit für Sachsen' kümmerte und nun auch die 'Zeit im Osten' koordiniert, sagt, allein die Existenz der sächsischen Ausgabe habe dazu geführt, dass sich in der Hamburger Redaktion das Bewusstsein für ostdeutsche Themen stärker entwickelt hat: 'Die Berichterstattung beginnt auf die ganze Zeitung auszustrahlen'."

Der Bericht in der "Berliner Zeitung" trägt den Titel: "Drei Seiten mehr für den Osten".

Hintergrund: Die "ZEIT" produziert seit November 2009 wöchentlich Seiten nur für Sachsen (vgl. Flurfunk Dresden vom 6.11.2009: "'ZEIT für Sachsen' erstmals erschienen"). Für das Projekt hat man damals eigens ein regionales Redaktionsbüro unter Leitung von Stefan Schirmer eingerichtet.

Bereits im Juni 2012 erfolgte die Umbenennung der Regionalseiten in "ZEIT im Osten" und die Erweitung des Umfangs auf 3 Seiten (vgl. Flurfunk Dresden vom 21.9.2012: "'ZEIT im Osten': Neuer Name, mehr Umfang, mehr Auflage und iPad-Version für 'Zeit'-Regionalausgabe"). Die eigentlichen Regionalseiten sind aber bislang nur in den in Sachsen erscheinenden "ZEIT"-Ausgaben zu finden. Das ändert sich jetzt.

Seit Juni 2013 arbeitet man außerdem mit dem regionalen Anzeigenvermarkter scharfe media zusammen, der von der Erweiterung des Verbreitungsgebiets ebenfalls profitiert (vgl. Flurfunk Dresden vom 29.7.2013).

Hinweis: Flurfunk Dresden arbeitet ebenfalls mit scharfe media als Anzeigenvermarkter. 

2 Kommentare
  • AnjaB
    Oktober 11, 2013

    Gemäß dem Tenor einiger Leserbriefe in der aktuellen Ausgabe fühle auch ich mich beleidigt von der "Zeit im Osten": Dachte ich doch jahrzehntelang, mit der Mauer wäre auch die getrennte Berichterstattung abgeschafft worden. Besonders absurd ist die Lancierung der neuen Regionalausgabe kurz vor dem Tag der deutschen Einheit, ohne kritische Stellungnahme der Zentralredaktion in Hamburg. Was sagt die Notwendigkeit einer Regionalausgabe über den geistigen Zustand dieser deutschen Einheit aus? Beugt sich hier der kritische Geist dem Diktat der zielgruppenspezifischen Absatzsteigerung? Das sicherlich gut gemeinte journalistische Interesse am Osten trifft auf ein berechtigtes Bedürfnis ostdeutscher LeserInnen nach Sichtbarkeit und Identität - aber verstärkt es nicht auch Ostalgie und Abgrenzung? Diese Regionalausgabe trägt in keinster Weise zu einem Dialog zwischen Ost und West bei - ein Armutszeugnis für beide Redaktionen, in Dresden und in Hamburg!
    Am schlimmsten finde ich die Intransparenz, mit der die "Zeit im Osten" weder in der gesamtdeutschen Ausgabe, noch in der Online-Redaktion erwähnt wird. Die eine Hälfte Deutschlands kann gar nicht wissen, was die andere liest und umgekehrt - das ist ja noch schlimmer als vor 1989, auch wenn es nur um drei Seiten im Politikteil geht! Die fehlende Wahlfreiheit für Abonnenten ist dagegen "nur" eine Fortsetzung der alten Zustände.
    Beschwert habe ich mich schon zweimal vor fast einem Jahr - denn als sächsische Abonnentin komme ich schon seit Langem in den zweifelhaften Genuss der "Zeit im Osten". Gekündigt habe ich das Abo trotzdem nicht, weil ich die Zeit so sehr schätze und die übrigen 80 Seiten nicht missen möchte. Und doch bleibt die Scham, das Gefühl der Ohnmacht jede Woche - und ich frage mich, wieviele Abonnenten im Osten das gleiche Dilemma empfinden wie ich. Was ich mir eigentlich wünsche, ist die Aufnahme der Ostartikel in die Gesamtausgabe, mindestens aber verlange ich als Leserin Transparenz: eine öffentliche Stellungnahme der Zentralredaktion, eine leicht zu findende Online-Rubrik "Zeit im Osten" und die Veröffentlichung aller Artikel der besagten drei Seiten im Internet mit dem Tag der Erscheinung. Dann kann ich wenigstens mit meinen Freunden im Westen über die gleichen Themen diskutieren, fast so wie früher.

  • Marita und Klaus Schröter
    November 28, 2016

    Zum Beitrag "Im Bullenstall gibt's Toastbrot" von Maria Timtschenko
    DIE ZEIT, 24. November 2016
    Das "Örtchen Deersheim im Harz" erreicht man, wenn man vom äußersten Nordharzrand per Auto abfährt, nach 25 Straßenkilometern. Selbst die stolzen Deersheimer würden sich nie als Harzer bezeichnen ! Als Textautorin ohne Ortskenntnis sollte man doch schon mal auf eine Landkarte schauen ! Das zur Geographie.
    Da die Bundesrepublik ihren Orten in Grenznähe zur DDR eine finanzielle Unterstützung, die sogenannte "Zonenrandförderung" gewährte, kam diese natürlich den in der DDR liegenden Gemeinden wie Deersheim nicht zugute. Also 2016 in der ZEIT
    solche Vergleiche lesen zu müssen, zeugt doch von einer gewissen oberflächlichen
    "Westsicht auf den Osten". In den stets lesenswerten Texten Ihres Mitarbeiters Christoph Dieckmannn gab es solches unsauberes Formulieren noch nie ! Eine solche saubere Recherche erwarten wir als jahrzehntelange ZEIT-Leser eigentlich von jedem Text.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.