Lesehinweis: “Wer mehr Werbung schaltet, kommt häufiger in die Zeitschrift”

Lesehinweis: Auf den Aktuelles-Seiten der TU-Dresden ist ein Hinweis auf eine Untersuchung des Instituts für Kommunikationswissenschaft (IfK) erschienen, die wir hier gleich mal verlinken wollen. Es geht um das Verhältnis von Anzeigen und Berichterstattung in gedruckten Magazinen.

Prof. Lutz Hagen und sein Team haben per Inhaltsanalyse untersucht, ob das Schalten von Anzeigen Auswirkungen auf die Berichterstattung haben. Zitat Prof. Hagen:

"In den politischen Magazinen Der Spiegel und Focus wird über ein Unternehmen umso häufiger und umso freundlicher berichtet, je mehr Anzeigen es in der betreffenden Zeitschrift schaltet. Auch werden seine Produkte umso häufiger erwähnt."

In der Untersuchung haben die Kommunikationswissenschaftler "alle Anzeigen sowie die gesamte Berichterstattung über ausgewählte Unternehmen im Laufe eines Jahres erfasst". Die gefundenen Effekte bezeichnet Prof. Hagen als: "Synchronisation von Nachricht und Werbung".

Einschränkend macht er darauf aufmerksam, dass die genauen Wirkungsmechanismen der Effekte noch untersucht werden müssen. "Man könne aber gerade in Zeiten der Printmedienkrise nicht ausschließen, dass die Zeitschriften im redaktionellen Teil Rücksicht auf wichtige Anzeigenkunden nehmen", so die Meldung weiter.

Hier geht es zu der Meldung auf den Seiten der TU Dresden: "Wer mehr Werbung schaltet, kommt häufiger in die Zeitschrift".

In der Meldung ist ein Artikel der Wissenschaftler zum Thema in der Zeitschrift "Publizistik" verlinkt, Titel: "Synchronisation von Nachricht und Werbung" (PDF).

2 Kommentare
  • Dirk Birgel
    Dezember 5, 2014

    Mich würde interessieren, worauf sich "mehr" bezieht. Mehr als in Jahren, als man keine Anzeigen geschaltet hat? Das ist es wohl eher nicht, da sich die Untersuchung auf ein Jahr beschränkt. Mehr als über Unternehmen, die keine Anzeigen schalten? Dann müsste man schauen, ob diese Unternehmen die gleiche nachrichtliche Relevanz im Vergleichszeitraum gehabt haben. Nehmen wir mal an, Karstadt wäre einer der Anzeigenkunden, dann könnte ich mir gut vorstellen, dass die Redaktionen durchaus häufig Anlass hatten zu berichten. Desweiteren wäre interessant, ab wann ein Bericht als freundlich klassifiziert wird. Kurzum: ich brauche mehr Details und werde mir die Studie sehr interessiert anschauen.

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