Lesehinweis: Medien in Ostdeutschland nach der Wende

Lesehinweis: Die Zeitschrift M Menschen Macher Medien (herausgegeben von der Gewerkschaft ver.di, mehr bei Wikipedia) hat sich mit der Entwicklung der Medien in Ostdeutschland kurz nach der Friedlichen Revolution befasst.

Darin geht es um die Aufbruchstimmung nach der Wende und die Überlegungen, ob die Medien in Ostdeutschland einen "dritten" Weg - parallel zu den Medienstrukturen in Westdeutschland - einschlagen könnten.

Zitat aus dem Text:

"Doch für die Anhänger eines 'dritten' Medienwegs zwischen staatlicher Zensur und entfesselter Marktwirtschaft dauerte dieser Zauber nur kurz. Für die Printmedien der DDR schlug schon am 1. April 1990 die Stunde der Wahrheit. Damals wurden die Zeitungen und Zeitschriften recht abrupt in die raue Welt der freien Marktwirtschaft entlassen. Der Wegfall staatlicher Subventionen löste sofort eine rasante Pressekonzentration aus. Die ersten Opfer waren vor allem die überregionalen Zentralblätter und der größte Teil der Neugründungen aus der Nachwendezeit."

Dem lesenswerten Stück (Auszug aus dem Fazit: "Die 'Medienwende' von 1989/90 war, so lässt sich im Rückblick resümieren, keine Wende ausschließlich zum Guten") ist noch ein Interview mit der Wissenschaflerin Mandy Tröger beigestellt, in der es u.a. um die Rolle der Treuhand geht.

Zitat aus dem Interview:

"Was die Presse angeht, da ist die Treuhand eigentlich nur der Sündenbock. Das eigentliche Problem lag bei der Bundesregierung. Der größte Teil der bestehenden Kooperationen wurde faktisch 1991 von der Treuhand nachträglich nur offiziell genehmigt."

Hier findet sich der M-Text von Günther Herkel vom 14.6.2019: "Zwischen staatlicher Zensur und entfesselter Marktwirtschaft".

Hier findet sich das M-Interview mit Mandy Tröger: "Desillusion der Wendezeit"

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