Studie zu Games-Branche in Sachsen: Leipzig an der Spitze

Die HTWK Leipzig hat im Auftrag des Leipziger Wirtschaftsdezernates ein Gutachten über die Potenziale der Games-Branche in Sachsen erstellt. Eines der zentralen Ergebnisse: "Der Schwerpunkt der sächsischen Games-Szene liegt in Leipzig", so eine Pressemitteilung der HTWK Leipzig.

Weitere Ergebnisse: Die sächsische Games-Szene besteht vorwiegend aus Kleinst- und Kleinunternehmen. Die Beschäftigten sind dabei überdurchschnittlich gut ausgebildet, verdienen aber zu wenig.

In der Presseinformation heißt es:

"Durschnittlich 34 Jahre alt, 16 Prozent sind weiblich, 80 Prozent haben einen Hochschulabschluss, jeder 5. verdient weniger als das Existminimum, 69 Prozent ist eine Tätigkeit in der Region wichtig, 23 Prozent finden Sachsen für die Branche attraktiv."

Leipzig wichtigster Standort

Ein weiteres Ergebnis: Laut der Studie ist Leipzig der wichtigste Games-Standort, weil dort auch gute Vernetzungsmöglichkeiten bestehen. Dazu tragen, so die Mitteilung, u.a. die „Lange Nacht der Computerspiele“ der HTWK Leipzig mit jährlich 3.000 Teilnehmenden, die Veranstaltung des jährlichen Games- und E-Sport-Festivals Dreamhack bei.

Um die Branche weiter voranzubringen, schlägt das Autorenteam aus Prof. Gabriele Hooffacker von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und dem Kommunikationswissenschaftler Dr. Benjamin Bigl gezieltere Förderung vor. Öffentliche Förderangebote sollten die aktuellen Entwicklungen und Trends wie beispielsweise Gamification und App-Entwicklung, Mobile Gaming, 3D- und Virtual-Reality-Technologien sowie den E-Sport in besonderer Weise unterstützen.

Wichtiger Wachstumsmarkt der Zukunft

Die Games-Branche gilt als Zukunftsbranche. In Deutschland wurden 2018 rund 4,4 Milliarden Euro mit Computer- und Videospielen und mit Games-Hardware erwirtschaftet. Doch nur 4 Prozent der Umsatzerlöse entfallen auf Spieleentwicklungen aus Deutschland, und das, obwohl mehr als 34 Millionen Menschen hierzulande Games spielen.

Zur Einordnung: Im Zwischenbericht zum Zweiten Kulturwirtschaftsbericht Sachsen heißt es über die Games-Branche:

"Die Software-/Games-Industrie erzielt mit ihren 1.333 Unternehmen 2015 einen Umsatz von 708 Mio. €. Dies entspricht rund einem Fünftel des Umsatzes der gesamten KKwi im Freistaat Sachsen bei einem Unternehmensanteil von nur 11 %. Damit generiert der Teilmarkt, knapp nach dem Pressemarkt, den zweithöchsten Umsatzanteil und weist sehr hohe Wachstumsraten auf. Zwischen 2010 und 2015 ist der Umsatz um 55 % bzw. um 251 Mio. € gestiegen (Tabelle 23). Wenn diese Entwicklung anhält, wird die Software-/Games-Industrie in absehbarer Zeit der ökonomisch bedeutendste Teilmarkt innerhalb der KKwi werden."

 

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