1. Bildungsmesse Dresden: Interview mit den Machern

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Wir hatten ja vor einigen Tagen hier im Blog schon auf Ottokar, das BildungsBlog Dresden (www.bildungsblog-dresden.de), hingewiesen - jetzt legen wir noch mal mit einem Cross-Posting nach. Denn das neue Blog aus dem Hause stawowy media ist einer der Partner der Bildungsmesse Dresden - und die Informationen aus dem folgenden Interview sind sicher auch für Flurfunk-Dresden-Leser interessant. Hier der Beitrag, wie er ursprünglich im BildungsBlog erschienen ist:

Die 1. Bildungsmesse Dresden steht in den Startlöchern. Am 18.11.2011, 13 Uhr geht’s los. Dann werden die Räume der ehemaligen Robotron-Kantine zum Jahrmarkt für Bildung. 60 regionale Anbieter zeigen zwei Tage lang, wie bunt Bildung in Dresden ist. Wir haben uns vorab mit den Verantwortlichen hinter der Messe getroffen. Melanie Hörenz, Geschäftsführerin des Kulturbüros, und Martin Reichel, zuständig für die Beratungsstelle und Qualitätsentwicklung des Kulturbüros, standen uns im Interview Rede und Antwort.

Melanie Hörenz und Martin Reichel vom Kulturbüro beim Interview mit OTTOKAR

OTTOKAR: Wieso habt Ihr Euch dafür entschieden, eine Bildungsmesse zu organisieren?

Martin Reichel: Es gab eigentlich drei Auslöser. Zum Einen hatte das Kulturbüro letztes Jahr den Auftrag, die Bildungskonferenzen der Landeshauptstadt zu moderieren. Dabei haben wir festgestellt, dass die Bildungsanbieter sich untereinander meist nicht kennen, vor allem die, die unterschiedliche Angebote haben, aber eigentlich die gleiche Klientel im gleichen Stadtteil ansprechen. Das Zweite war, dass wir im letzten Jahr auf Anregung der „Scheune Akademie“ eine Mini-Messe der Musiker von morgen durchgeführt haben. Dort hatten sich 15 Aussteller aus dem Bereich Musik präsentiert, die dann auch zu uns gekommen sind und meinten, wie wichtig eine solche Messe ist. So können sie sehr viele Eltern und Kinder erreichen, was sonst wegen zu geringem Werbeetat nicht möglich ist.Ein Bericht über die mehr als erfolgreiche Bildungsmesse in Chemnitz im letzten Jahr hat uns dann den letzten Anstoß gegeben. Dort hatten sich nur Schulen präsentiert. Mit 300 Besuchern wurde gerechnet - 1000 Besucher waren da. Da haben wir uns gesagt: Das Interesse an Bildung der Chemnitzer Eltern scheint vorhanden zu sein. Wieso auch nicht der Eltern in Dresden?

OTTOKAR: Die Bildungsmesse Dresden ist ja aber nicht die erste in unserer Region. In wieweit unterscheidet sich diese Bildungsmesse von anderen?

Melanie Hörenz: Das stimmt, Bildungsmessen gibt es viele. Hier in Dresden kennen die meisten die „Kindermesse“ speziell für Kleinkinder und die „KarriereStart“ zum Thema Ausbildung. Wir wollen aber die Nische dazwischen füllen. Unsere Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre und deren Begleiter. Und wir hatten die Idee, alle Bildungsangebote Dresdens an einem Tag, an einem Ort zusammenzubringen, um so die Vielfalt der Bildungsanbieter aufzuzeigen. So wollen wir auch den Bildungsbegriff erweitern. Denn Bildung findet eben nicht nur in der Schule, sondern auch im Alltag statt. Konzipiert ist die Messe so, dass die Aussteller soweit wie möglich nach Stadtteilen sortiert sind, also nach Norden, Süden, Osten und Westen. Langfristig ist aber eine Aufteilung nach den Ortsamtbereichen geplant. Denn unser eigentliches Ziel ist es, dass der Besucher aus Cotta alle Bildungsanbieter aus Cotta gebündelt findet. Das lässt sich dieses Jahr noch nicht ganz verwirklichen, aber wir hoffen, dass wir das in den kommenden Jahren noch realisieren können.

Martin Reichel: Außerdem wollen wir die Menschen hinter den Angeboten zeigen, da es ja bei Bildung auch um persönliche Befindlichkeiten geht. Wenn der beste Gitarrenlehrer nicht meinem Stil entspricht, werde ich bei ihm keinen Unterricht nehmen. Den passenden Gitarrenlehrer für mein Kind zu finden, bedeutet für die Eltern aber immer viel Aufwand. Bestenfalls gehen sie an drei verschiedenen Terminen bei drei Schulen zum „Tag der offenen Tür“. Das Ziel der Bildungsmesse ist es, da schon im Vorfeld eine Orientierung zu geben.

OTTOKAR: Und wie sieht diese Orientierung genau aus?

Melanie Hörenz: Wie auf einer Messe präsentieren sich die Bildungsanbieter mit kleinen Ständen und geben so einen ersten Hinweis, was es wo gibt. Wir haben unter anderem Anbieter aus den Bereichen offene Kinder- und Jugendarbeit, kulturelle Bildung und Schulen dabei. Man kann sich also einen Überblick über verschiedene Anbieter in der Nähe verschaffen und sich direkt informieren. Dabei ist es uns sehr wichtig, dass der Besucher gleich den richtigen Ansprechpartner vor sich hat. So kann man direkt eine erste Auswahl treffen, welches Angebot für Einen in Frage kommt. Zusätzlich gibt es an beiden Tagen ein Rahmenprogramm mit Vorträgen und Workshops, das helfen soll, generelle Fragen zu klären. Hier werden unter anderem Themen wie „Kooperation zwischen Kita und Hort“ und „der Übergang zwischen den einzelnen Bildungseinrichtungen, also von der Kita bis zur Mittelschule oder zum Gymnasium“ eine Rolle spielen. Dabei geht es auch um das Thema Mittelschule versus Gymnasium, also die Frage: Muss es immer das Gymnasium sein? Ein weiteres Thema wird „Zeit für Bildung“ sein. Wir wollen mal schauen, wie viel Zeit Kinder denn eigentlich mit Bildung verbringen sollten und wann Kinder auch einfach nur Kinder sein können. Weiterhin wird es um Sachen wie „Schülersprecher“ oder auch „Lese-Rechtschreib-Schwäche“ gehen, um nur mal einige Themen zu nennen.

Martin Reichel: Neben dem Forum, in dem diese Themen eine Rolle spielen, wird es noch einen Clubbereich geben. Dort kann mehr oder weniger philosophisch über Bildung gesprochen werden. Wir haben Daniel von Bahder von der Laborschule Dresden da, der die Diskussionen im Club sozusagen anregt. Philosophieren dürfen aber die Besucher. Zum Beispiel über die Frage, wie man Kindern Lust auf Bildung machen kann.

OTTOKAR: Die Bildungsmesse geht über zwei Tage. Wer sollte denn wann da sein?Logo der 1. Bildungsmesse Dresden 2011

Melanie Hörenz: Es gibt eigentlich keine wirkliche inhaltliche Trennung. Aber sicherlich werden die Eröffnung und das Rahmenprogramm am Freitag für Fachkräfte interessanter sein. Sie können sich bei der Messe fachspezifisch informieren und untereinander austauschen. Aber natürlich sind die Aussteller an beiden Tagen da und wir freuen uns auch schon am Freitag über Kinder, Jugendliche und ihre Eltern. Sie sind aber am Familiensamstag nochmal ganz speziell angesprochen.

OTTOKAR: Was gibt es denn da speziell für Kinder und Jugendliche?

Martin Reichel: Die Technischen Sammlungen sind mit Teilen ihres „Erlebnisland Mathematik“ vor Ort. Außerdem haben wir den Skaterpark direkt nebenan. Wir suchen gerade jemanden, der kleine Vorführungen dort zeigt. Das „Spielmobil Wirbelwind“ wird draußen Aktionen für Kinder bereithalten. Und auch das Projekt „Siedler“ von der Projektschmiede Dresden und der „Waldspielplatz Albertpark“ sind draußen mit dabei, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Und sie alle haben etwas für die Kinder und Jugendlichen vorbereitet.

OTTOKAR: Das klingt, als ob sich auch viel außerhalb der Messeräume abspielt. Was passiert bei schlechtem Wetter?

Martin Reichel: Wir haben unsere Räume aufgestockt, so dass es kein Problem ist, die vielen Außenaktionen bei gruseligem Wetter nach Innen zu verlegen. Das kann im November ja durchaus passieren. Aber noch hoffen wir das Beste.

OTTOKAR: Wie soll es mit der Bildungsmesse zukünftig weitergehen?

Melanie Hörenz: Wenn sie funktioniert, dass heißt bei den Besuchern und den Ausstellern gut ankommt und somit ein Erfolg ist, soll die Messe auf jeden Fall weiter stattfinden. Ob das dann jährlich oder alle zwei Jahre passiert, wird man sehen. Und auch ob wir sie dann weiterhin ausrichten, werden wir noch sehen. Als Kulturbüro schieben wir Projekte ja meist nur an und andere machen sie dann weiter. Jetzt sind wir erst einmal gespannt, wie die Messe läuft. Da es unsere erste Messe ist und wir noch keine Erfahrungen auf dem Gebiet haben, können wir das jetzt noch nicht abschätzen. Wir sind gespannt und voller Erwartungen.

OTTOKAR: Vielen Dank für das Interview.

 

Die Bildungsmesse Dresden hat Freitag, den 18.11.2011 von 13 bis 19 Uhr, Samstag, den 19.11.2011 von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Kinder bis 16 Jahre zahlen 1 Euro Eintritt, Erwachsene 1,50 Euro.

Hinweis in eigener Sache: Als Unterstützer der Bildungsmesse Dresden wird OTTOKAR an beiden Tagen vor Ort sein und live berichten.

 

 

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