Die Ausschreibung läuft: Dresden verliert einen SAEK

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Screenshot von www.saek.de.

Da tut sich was: Die Muttergesellschaft SAEK-Förderwerk gGmbH hat die Ausbildungs- und Erprobungskanäle (SAEK) neu ausgeschrieben. Mit der Ausschreibung, die bereits seit 12/2011 läuft und am 28.2.2012 endet, gehen einige Änderungen in der SAEK-Landschaft einher.

So wird es künftig an den Standorten Dresden und Chemnitz nur noch jeweils ein SAEK-Projekt (bislang gab es je zwei) geben. Die gesamte SAEK-Struktur wird dann an den sächsischen Oberzentren Chemnitz, Dresden und Leipzig ausgerichtet, die jeweils ein großstädtisches Projekt bekommen. Den städtischen Standorten werden im Rahmen eines territorialen Netzwerkes dann zwei ländliche SAEKs zugeordnet, so dass auf alle drei Regierungsbezirke jeweils drei Projekte verteilt sind. Durch die Neuordnung wird erstmals auch Torgau (Nordsachsen) ein eigenes SAEK-Projekt bekommen.

Schließt der SAEK im St. Benno-Gymnasium? 

Branchenkenner rechnen damit, dass durch die Neuordnung der Dresdner Standort St. Benno-Gymnasium entfallen wird; dieser lief bislang unter dem Label der "vorwiegend schulisch geprägten" SAEKs. Sollte das derzeit noch laufende Ausschreibungsverfahren keine großen Überraschungen mit sich bringen, dürfte der Standort Medienkulturzentrum Pentacon (nach der bisherigen Definition ein "medienpädagogisch und breitenwirksam ausgerichtetes SAEK-Projekt für die Bereiche Hörfunk, Fernsehen und Multimedia") die deutlich besseren Karten haben.

In Chemnitz wickelt man mit der Ausschreibung den SAEK Professionell ab, der sich bislang der Ausbildung von Journalisten und Quereinsteigern konzentriert hat. Auch dort werden die Lichter zum 30.6.2012 wohl ausgehen: Dann nämlich startet die ausgeschriebene vierjährige Projektphase. Es heißt, die Branche, die durch die sächsischen Privatradio-Veranstalter als Gesellschafter am SAEK-Förderwerk gGmbH beteiligt ist, habe im Vorfeld signalisiert, dass am Standort Chemnitz kein Bedarf für die Journalistenausbildung bestehe.

Kritik am Ausschreibungsverfahren

Größter und tonangebender Gesellschafter der SAEK-Förderwerk ist übrigens die SLM Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Und die wird im Rahmen der Ausschreibung kritisiert: Die SLM habe die Ausschreibung nicht ausreichen öffentlich bekannt gemacht, sagt ein potentieller Ausschreibungsteilnehmer gegenüber Flurfunk Dresden. Er will, wie eigentlich alle unserer Gesprächspartner der vergangenen Tage, nicht namentlich genannt werden. Hintergrund für die Kritik am Verfahren: Die Ausschreibung der SAEKs ist nicht über die Webseite der SLM, sondern "nur" über die des SAEK-Förderwerks sowie die üblichen Ausschreibungsportale (zum Beispiel vergabe24.de) publiziert worden.

Der Linke-Medienpolitiker Falk Neubert kritisiert gegenüber Flurfunk Dresden das Vorgehen der SLM:

"Es ist schon etwas merkwürdig und vor allem ärgerlich, dass die Ausschreibung der SAEK's nirgends auf der Internetseite der SLM zu finden ist! Jemand, der auf die turnusmäßige Ausschreibung der SAEK's wartete, durfte wohl zu Recht davon ausgehen, dass diese auf der Internetseite der SLM erscheint - idealerweise sogar auf der Startseite unter der Kategorie Ausschreibung. Es ist jedoch bis heute auf der SLM-Seite kein Hinweis auf die Ausschreibung zu finden. Auch auf der Internetseite der SAEK selbst ist die Ausschreibung weder auf der Startseite noch unter news zu finden. Erst im news-Unterpunkt Pressemitteilungen wird man fündig. Vor diesem Hintergrund drängt sich schon der Eindruck auf, dass an einer offensiven Bekanntmachung der Neuausschreibung der SAEK's von Seiten der SLM kein Interesse besteht."

Die Kritik teilt nicht jeder in der Branche - andererseits müssen auch wir zugeben, bis vor wenigen Tagen nichts von der Geschichte mitbekommen zu haben (zugegeben, da sind wir wohl selbst Schuld - wir haben jetzt mal um die Aufnahme in den Verteiler gebeten). Und noch während unserer Recherche meldeten sich potentielle Interessenten bei uns, wo man denn die Unterlagen beziehen könnte.

Formaljuristisch dürfte dabei am Vorgehen der SLM nichts auszusetzen sein - Hauptgesellschafter der SAEKs ist zwar die SLM, aber die anderen Gesellschafter haben die Ausschreibung ebenfalls nicht auf ihren Webseiten veröffentlichen.

Organigramm des SAEK Förderwerks.

Zerschlagung des Fast-Monopols der W+M 2000?

Dabei beinhaltet die Ausschreibung doch noch eine Einschränkung, die der Sache eine gewisse Brisanz verleiht: Denn mit dieser Ausschreibung ist es Bewerbern nur noch erlaubt, maximal drei SAEKs (einen großstädtischen und zwei ländliche) zu betreiben. Es sei denn, es liegen keine weiteren Bewerbungen vor - nur dann kann ein Bewerber auch mehr als drei SAEKs betreiben.

In der Ausschreibung heißt es dazu unter dem Punkt 3 "Losvorbehalt":

"Um der Möglichkeit entgegen zu wirken, dass sich der Kreis der künftigen SAEK-Betreiber auf jene verfestigt und einengt, die infolge eines in der Vergangenheit bereits betriebenen SAEK-Projekts über einen speziellen Wissens- und Erfahrungsschatz verfügen, der im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsprüfung zu einem faktisch nicht aufholbaren Vorteil erwächst; und um mithin zu erreichen, dass auch anderweitige geeignete und kompetente Mitbewerber die Möglichkeit erhalten, ihre Kenntnisse und Erfahrungen zugunsten von Vielfalt und Wettbewerb innerhalb des Gesamtprojektes anzuwenden, stellt der Auftraggeber die Zuschlagserteilung unter folgenden Losvorbehalt" [dann folgt die Einschränkungsregelung samt Ausnahmehinweis - siehe Auszug aus der Ausschreibung hier als PDF].

Wer die bisherige Stuktur der SAEK-Landschaft kennt, weiß um den Sprengstoff hinter dieser Einschränkung: Bislang sind 8 der 10 SAEKs unter den Fittichen der W+M 2000 GmbH (s. Organigramm) - ein Umstand, für den sich die SLM immer mal wieder Kritik (nicht nur) vom Landesrechnungshof anhören musste.

Tatsächlich ist die Zerschlagung der "Vorherrschaft" der W+M 2000 durch die SLM für die medienpädagogische Landschaft in Sachsen in der Tat als ausgesprochen positives Zeichen zu bewerten - wenn es denn so weit kommt.

7 Kommentare
  • Peter-Frank
    Februar 26, 2012

    So sehr ich Ihr Blog sonst schätze, aber hier hantieren Sie mit Halbwissen und kommen tatsächlich nicht über nachgeplapperten Flurfunk hinaus. Formulierungen wie „Branchenkenner rechnen damit, dass …“ zeigen ja auch schon, dass Sie sich selbst wohl eher nicht zu den Kennern der Materie zählen und Ihren eigenen „Erkenntnissen“ (Recherchen wäre wohl zu viel gesagt) aus gutem Grund nicht so recht trauen. Die Ausführungen zur angeblichen Neuordnung der Oberzentren stimmen so nicht, in Dresden liegen die Dinge auch etwas anders, den Begriff Monopol sollten Sie kurz noch einmal bei Wikipedia nachschlagen und beim professional SAEK und dem neuen SAEK Torgau spielen ganz andere Interessen eine Rolle, die mit dem tatsächlichen Bedarf wenig bis nichts zu tun haben. Bei solchen tief medienpolitischen Themen rund um die SLM empfehle ich etwas mehr (zur Not auch mal investigative) Recherche, statt aus zweifelhaften Äußerungen von vermeintlichen Kennern ein so schiefes Bild zu kolportieren. Dass Sie von der Neuausschreibung erst jetzt Wind bekommen haben, obwohl die Details transparent nachzulesen sind und die Ausschreibung ja planmäßig und wenig überraschend kommt, spricht auch nicht gerade für "Branchenkenntnis".

  • owy
    Februar 26, 2012

    @Peter-Frank Vielen Dank für den kritischen Kommentar, wobei ich mir schon wünschen würde, dass die Kritik etwas greifbarer wäre. Ich bin gern bereit mich zu korrigieren - dafür aber entnehme ich Ihrem Kommentar zu wenig konkrete Fakten.

    Ich habe bei dieser Geschichte sehr viele Telefonate geführt (ich würde es Recherche nennen), bin aber aus hoffentlich nachvollziehbaren Gründen nicht bereit, hier meine Quellen offen zu legen.

    Insofern bleibt mir nur zu sagen: Ich sehe gerade keinen Grund, von meiner Darstellung Abstand zu nehmen. Ich traue meinen Lesern zu zu erkennen, dass sich vieles um Interpretation handelt. Die allerdings keineswegs nur aus dem Bauch heraus erfolgt ist.

    Zu den einzelnen Stichpunkten:

    Neuordnung der Oberzentren: Wie wären die Ausschreibungsunterlagen (und die Ausführungen von diversen Personen, die ich bekommen habe) anders zu interpretieren? Da steht etwa, dass zuerst die Lose der Städte festgelegt werden. Die SAEKs in den Großstädten (die finanziell besser ausgestattet sind) und den zugehörigen Landkreisen sind zur Kooperation verpflichtet. Ein Bewerber kann maximal ein Oberzentrum plus zwei ländliche SAEKs gewinnen (es sei denn, es greift die Ausnahmeregelung) - wieso kann man da nicht von einer Ausrichtung an den Großstädten sprechen? Ich kenne auch die umständlichen Beschreibungen der SAEK-Landschaft, wie sie bislang von der SLM verbreitet wurden - da kann man sehr wohl von einer Neuordnung sprechen.

    Dresden: Wie liegen denn die Dinge anders in Dresden als beschrieben? Ich zähle mich tatsächlich nur bedingt zu den Branchenkennern. Aber ich würde einiges darauf verwetten, dass der SAEK im Sommer im Pentacon sitzt und nicht im St. Benno. Immerhin hat der Benno-SAEK ja auch seine Lobby im Medienrat verloren. Aber gut, da gebe ich gern zu: Das sind Interpretationen, ich kann mich täuschen.

    "Quasi-Monopol" für die W+M 2000: Das ist ein Begriff, der mir bei den Recherchen in der medienpädagogischen Branche in Sachsen gleich mehrfach genannt worden ist. Mag ja sein, dass diese Wahrnehmung innerhalb der SLM und im direkten Umfeld nicht gern gesehen ist. In der Branche ist das Konstrukt aber schon eine ganze Weile so betitelt.

    Ihr Satz: "professional SAEK und dem neuen SAEK Torgau spielen ganz andere Interessen eine Rolle, die mit dem tatsächlichen Bedarf wenig bis nichts zu tun haben" - diesen Satz müssten Sie genauer erörtern. Denn gerade da würde ich die Quellenlage für meine Einschätzung als ausgesprochen gut bezeichnen. Aber vielleicht hat man mir ja auch Unsinn erzählt. Wie wäre es richtig?

    Kritik an der Bekanntmachung der Neuausschreibung: Die SLM muss sich in diesem Falle schon die Frage stellen lassen, ob Sie bei der Bekanntmachung wirklich Interesse an einem möglichst breiten Bewerberfeld hatte. Das Verhältnis beträgt 3:2 von fünf von mir abtelefonierten potentiellen Bewerbern (kaum einer will wirklich teilnehmen), die sich darüber beklagt haben, wie sie von dem Verfahren gehört haben. Ich gebe zu: "Nur" fünf Telefonate - mhm, da könnte ich ja auch Pech gehabt haben. Ich finde aber, ich habe diesen Aspekt ausreichend differenziert im Text berücksichtigt.

  • Steffen P.
    Februar 27, 2012

    Aus meiner Sicht besteht der grundsätzliche Fehler darin, dass die Studios überhaupt ausgeschrieben werden. Ich als Lehrer habe nun bereits langjährige Kontakte zu den beiden Dresdner SAEK und war auch schon in dem Studio in Bautzen. Ich verstehe Ihre Vorbehalte gegenüber dem Betreiber W+M 2000 nicht ganz. Völlig unabhängig vom Betreiber wurden wir bisher in allen Studios sehr kompetent angeleitet, denn letztlich sind ja die Mitarbeiter vor Ort entscheidend und nicht irgendein Betreiber.
    Und genau hier liegt das Problem: Die Mitarbeiter. Die SAEK wurden bereits vor einigen Jahren ausgeschrieben. Soweit ich weiß, herrschte damals unter den Angestellten eine ziemliche Verärgerung über diese Ausschreibung, denn sie ergab damals schon keinen Sinn, sondern gefährdete nur ihre Stellen. Da ich, wie schon erwähnt, bereits mehrfach in den Studios anwesend war, kann ich sagen, dass diese Mitarbeiter alle sehr gut eingearbeitet sind. Sie müssen sich in Rundfunkrecht, in Journalismus, in der Anwendung von Radio- und Fernsehtechnik auskennen, uns wurden Internetanwendung sehr kompetent erklärt und das Ganze lief auch aus pädagogischer Sicht stets sehr kompetent ab. Warum die SLM nun schon wieder, also anscheinend regelmäßig aller ein paar Jahre solche Mitarbeiter mit Arbeitslosigkeit bedroht, ist mir ein Rätsel. Damit behindert man doch nur eine gute kontinuierliche Arbeitsweise. Immerhin besteht bei jeder Ausschreibung auch die Gefahr, dass ein anderer Bewerber gewinnt. Dort müssen sich neue Mitarbeiter zunächst einarbeiten. Wenn sie schlau sind, suchen sie sich wahrscheinlich vor der nächsten Ausschreibung sicherheitshalber eine andere Arbeit. Ob man bei der SLM überhaupt darüber nachgedacht hat?

    Die SAEK hätte man bei der Gründung ausschreiben sollen, aber doch nicht jetzt nicht mehr, wo alles gut läuft! Eine Ausnahme wäre: Wenn in einem Studio Probleme durch den Betreiber entstehen, dann könnte man dieses einzelne Studio ausschreiben.

    Wie ich in dem hier verlinkten Auszug aus der Ausschreibung lese, sollen sich die Bewerber auch preislich voneinander abgrenzen. Aber warum eigentlich? Soweit ich weiß, erhält die SLM doch Geld aus den GEZ-Gebühren. Und mit einem Teil davon finanziert sie die SAEK (falls das doch anders ist, wäre ich für eine Information dankbar). Also steht wahrscheinlich eine bestimmte feste Summe zur Verfügung. Warum wird diese nicht einfach auf die Standorte aufgeteilt und die Vergabe von anderen (inhaltlichen) Kriterien abhängig gemacht? Was macht die SLM mit dem eingesparten Geld? Wenn sich Bewerber nun finanziell gegenüber der Konkurrenz absetzen müssen, ist doch absehbar, was passiert: Es wird sicher billigere und damit schlechtere Technik gekauft und man wird sicher an den Löhnen sparen. Und damit wäre ich wieder bei dem Thema „Mitarbeiter“.

  • owy
    Februar 27, 2012

    @Steffen P. Die Information ist richtig:

    "Der SLM-Haushalt hat einen Gesamtumfang von rd. 6,4 Mio. Euro. Ca. 50 Prozent der veranschlagten Aufwendungen i.H.v. rd. 3,2 Mio. Euro sind für Fördermaßnahmen der SLM bestimmt: Der Schwerpunkt des Etats liegt auch im Jahr 2012 auf dem Betrieb der Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanäle (SAEK). Die SAEK-Förderwerk gGmbH – eine Tochtergesellschaft der SLM im Sinne des § 28 a Sächsisches Privatrundfunkgesetz – erhält von der SLM rd. 1,6 Mio. Euro."

    Hier gefunden: http://www.slm-online.de/psk/slmo/powerslave,id,156,nodeid,156,a_id,1350.html

  • M. E.
    Februar 27, 2012

    Hallo!
    Ich habe auch erst gerade durch Ihren Artikel von den SAEK-„Perspektiven“ erfahren und bin insgesamt etwas angebrannt. Zur Kritik an dem Ausschreibungsverfahren: Zur Angebotsabgabe auffordernde und den Zuschlag erteilende Stelle ist die SAEK-Förderwerk für Rundfunk und neue Medien gGmbH und deren Homepage ist http://www.saek.de also sehe ich keinen Anlass zur Kritik. Die Zeiten der Marktschreier sind nun mal vorbei.
    Auch wenn ich nicht mehr in Sachsen weile: Ich gehöre zu der Riege von Menschen, die in einem der "monopolistischen" SAEK vor vielen Jahren die ersten medialen Gehversuche gemacht haben, den SAEK somit als Sprungbrett in die privaten Medien nutzen konnte und heute davon leben kann. Ich verfolge die Diskussion um das angebliche Monopol schon seit vielen Jahren und ich kann hier nur schreiben: Wenn Sie einmal in einem dieser SAEK gewesen wären, würden Sie feststellen, dass es hier nicht um eine Firma geht (die Neider zu haben scheint), sondern es geht um hochqualifizierte Menschen vor Ort, die den jeweiligen SAEK zu einer richtig guten Einrichtung machen. Da gibt es einen Betreiber, der über viele Jahre eine hervorragende medienpädagogische Arbeit bescheinigt bekommt und dann darf er nur noch 3 SAEK betreiben??? Also zur Zeit sind es an 8 Standorten laut Homepage wohl überschlagen 25 erfahrene, qualifizierte Medienpädagogen von denen laut Ausschreibung demnächst gut zwei Drittel auf der Straße sitzen werden??? Ich kann mich darüber nicht freuen sondern hoffe, dass es für diese Leute ein gutes Ende nimmt.
    Und zwei Dinge sind wirklich diskussionswürdig (siehe Steffen P.):
    1. Müssen die SAEK`s alle 4 Jahre ausgeschrieben werden, wenn vor Ort alles läuft??
    2. Technik und Personalkosten sollten keine Kriterien sondern feste Vorgaben sein.

  • Frank
    Februar 28, 2012

    Ich wollte mich hier eigentlich ganz heraus halten, da ich einer der betroffenen Mitarbeiter bin. Aber stellvertretend für alle Kollegen: Danke für die netten Worte uns gegenüber! Bei uns herrscht momentan tatsächlich keine besonders gute Stimmung. Man könnte als Außenstehender zwar sagen: Na, Ihr könnt Euch doch bei der Konkurrenz bewerben – die brauchen immerhin auch Fachkräfte! Das Problem daran ist aber: Dazu müsste man diese Konkurrenz erst einmal kennen. Im Fall Dresden ist zwar zumindest jeweils ein Kandidat abschätzbar, aber weitere Bewerber sind uns unbekannt. Diese werden sich auch kaum an uns wenden (von so einem Fall habe ich noch nie gehört), denn sie wollen ja bei ihren Konkurrenten nicht noch auf sich aufmerksam machen. Wir werden erst bei der Bekanntgabe des „Siegers“ erfahren, wer sich noch alles mit beworben hat. Und dann ist es zu spät, denn jeder Bewerber muss bereits in der Bewerbung konkretes Personal mit angeben. Es gibt auch keinen Passus im Ausschreibungstext, der Bewerber dazu verpflichtet oder wenigstens dazu anregt, bisherige SAEK-Mitarbeiter zu übernehmen.

  • B.Br.
    Februar 29, 2012

    Guten Tag,
    wir sind als Schule schon jahrelanger Projektpartner des SAEK und ich bin ernsthaft erstaunt, dass die Mitarbeiter alle 4 Jahre auf diese Art um ihre Existenz bangen müssen. Ich weiß schon nicht mehr, wie viele verschiedene tolle Projekte das Team vom SAEK Zwickau bei uns in Kirchberg durchgeführt hat – wenn ich mir aber nun vorstelle, dass ab Juli diese Arbeit vielleicht nur jemand Anderes macht, weil irgendeine Beschränkung greift, die abseits jeglicher qualitativer Beurteilung liegt, kann ich das nicht verstehen. Das ein so tolles Projekt wie der SAEK alle vier Jahre personell/organisatorisch „genullt“ wird, ist aus pädagogischer Sicht Unsinn und sollte überdacht werden. Ebensolcher Unsinn ist, dass der für mich als Projektpartner vorteilhafte „spezielle Wissens- und Erfahrungsschatz“ der Mitarbeiter eines langjährigen SAEK-Betreibers zu einem Nachteil für eben jenen Betreiber in einer erneuten Ausschreibung wird! Wenn die Mitarbeiter seit vielen Jahren gute Arbeit leisten, sollte man die vielleicht auch mal honorieren, denn letztendlich ist egal, bei wem dieses gute Personal angestellt ist. Es ist den SAEK-Mitarbeitern hoch anzurechnen, dass sie eine solch qualitativ hochwertige und -motivierte Arbeit abliefern, wohl wissend, dass ihre Arbeit nach 4 Jahren scheinbar niemanden mehr interessiert und man wieder ein Bewerber von Vielen ist.

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