Ohne (viele) Worte: Kopfloses Rechnen beim MDR-“Sachsenspiegel”

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Immer dieses lästige Kopfrechnen: Der MDR-"Sachsenspiegel" hat in seiner Ausgabe vom 29.4.2013 die Titelgeschichte der "Mopo" vom vorherigen Samstag (27.4.2013) nacher- und sich dabei ordentlich verzählt - um knappe 5400 Jahre.

Kurz die Fakten: An der archäologischen Ausgrabungsstätte "Dominikanerkloster" in Freiberg ist einem freigelegten Mönchsskelett aus dem 13. Jahrhundert der Schädel abhanden gekommen. Offenbar, so war es in der "Morgenpost Dresden" vom Samstag zu lesen, waren Unbekannte über den Bauzaun geklettert und hatten den Schädel mitgenommen.

Das Thema griff der MDR-Sachsenspiegel vom Montag auf. In dem kurzen Beitrag (hier in der Mediathek) heißt es gleich am Anfang (bei 00:10 Min.):

"6000 Jahre überstand der (Anm. owy: der Mönch), nun aber ist er kopflos."

Und etwas später (00:33 Min.) spricht die Stimme aus dem Off:

"Die Diebe gingen ausgesprochen stümperhaft vor. Das Skelett hatte über Jahrtausende im Boden gelegen, war dadurch fest mit dem Boden verbunden."

Heiliger Bimbam - ein 6000 Jahre alter Mönch!?! Der muss dann ja schlappe 4000 Jahre vor Christus gelebt haben!

Also wir wissen ja, dass die Sachsen im Allgemeinen und die Freiberger im Besonderen ausgesprochen erfinderisch und fortschrittlich sind - aber der 6000 Jahre alte Mönch wäre wohl eine wissenschaftliche Sensation, die recht unwahrscheinlich erscheint. Die einfache Kopfrechnung ergibt: Wenn der Mann im 13. Jahrhundert gelebt hat (wie auch am Ende des Sachsenspiegel-Beitrags noch erwähnt wird), hat der Schädel höchstens 600 Jahre auf dem Buckel. Das ist übrigens auch in der "Mopo" nachzulesen.

Da hat beim MDR beim Rechnen wohl jemand den Kopf verloren… wir haben sehr gelacht!

Hier geht's zum kopflosen MDR-Sachsenspiegel-Beitrag in der Mediathek.

Mit Dank an den Hinweisgeber!

1 Kommentar
  • stefanolix
    April 30, 2013

    »Der Schädel hat 600 Jahre auf dem Buckel« – Wo hat denn der Schädel einen Buckel? ;-)

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