“Datenschutz und Datensparsamkeit”: Hilker fordert “neues duales System”

Lesehinweis, ausnahmsweise mal ohne direkten Link:

Heiko Hilker, Gründer und Chef des Dresdner Institut für Medien, Bildung und Beratung (DIMBB) hat in einem Gastbeitrag für das Fachblatt "epd medien" eine Neuausrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gefordert.

Seine Argumentation orientiert sich dabei an den aktuellen Entwicklungen des Medienmarktes: Zunehmend bekommt das Sammeln und die Verwertung von Nutzerdaten, ob zur Individualisierung oder aber zur Vermarktung, einen immer größeren Stellenwert.

Zitat aus Hilkers Beitrag:

"Wenn alle anderen Anbieter Daten erheben, um damit unter anderem auch ihre Angebote zu optimieren und zu individualisieren, wäre ein öffentlich-rechtliches Angebot, das keine Daten erheben darf, nicht mehr konkurrenzfähig."

Weiter argumentiert er:

"Datenschutz und Datensparsamkeit werden für einen Teil der Bürgerinnen und Bürger ein relevantes Unterscheidungsmerkmal sein, um Angebote zu nutzen oder abzulehnen. Datensicherheit und -sparsamkeit könnten zu einem wichtigen Differenzierungsmerkmal von digitalen Angeboten in der Zukunft werden."

Entsprechend schlägt Hilker vor, dass sich die Medienpolitik mit dem Thema befasst – und für das öffentlich-rechtliche System einen entsprechenden Auftrag formuliert:

"Die öffentlich-rechtlichen Sender haben den Vorteil, dass sie über Beiträge finanziert sind und personenspezifische Daten nicht weiterverkaufen müssen. Sie könnten zum Technologietreiber für datensparsame Angebotewerden. Die Medienpolitik ist gefordert, den Sendern diese Entwicklungsperspektive zu eröffnen."

Hilkers Beitrag ist in "epd medien" Nr. 25 (19.6.2015) erschienen und  trägt den Titel: "Datensparsame Angebote – Für ein neues 'duales System'".

Hinweis/Nachtrag: Der Beitrag ist inzwischen online zu finden und entsprechend oben verlinkt. Danke an den Hinweisgeber! 

 

 

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