Aus Netz gegen Nazis wird Belltower-News: Seit Anfang des Monats ist das neue Angebot der Amadeu-Antonio-Stiftung online. Wie schon das Vorgänger-Projekt, ist auch hier das klare Ziel, Argumente gegen Rassismus und Rechtsextremismus zu liefern.
Warum ein neues Konzept umgesetzt wird, erklären die Initiatoren wie folgt:
"Wir erleben derzeit einen Anstieg von Unterschiedlichkeit in der Gesellschaft – selbst in der Hass-Szene. Es gibt nicht mehr nur die dumpfe, wenig überzeugende, klar rechtsextreme Abwertung in Diskussionen on- und offline, sondern auch modernere, scheinbar intellektuell daherkommende, kulturrelativistische und ideenreiche Argumentationen. Es gibt Populismus, nicht nur von rechts, je nach Themenfeld unterschiedlichste Querfronten und Zustimmungsraten in der Gesellschaft. Das kann nur heißen, dass unsere Antworten auch vielfältiger werden müssen."
Um sich den neuen Rahmenbedingungen anzupassen, wird das bisherige Informationsangebot also noch erweitert. Die Hauptneuerung ist die Einführung der Kategorie "Debatte".
Dabei ist das neue Angebot durchaus spannend und hat einiges zu bieten. Unter dem Schlagwort Debattenkultur beantworten verschiedene Experten die Frage, warum diese momentan etwas kaputt zu sein scheint. Auch ein gewisser Peter Stawowy (Herausgeber des Flurfunks), macht sich da seine Gedanken. Seine These: Die meisten Menschen wissen viel zu wenig über Demokratie.
Weitere spannende und mitunter praktische Kategorien sind Argumente und Medienkompetenz, in der unter anderem über Fake News, Rechtspopulismus und Hass im Netz informiert wird.
Schließlich soll es auch möglich sein, direkt auf der Website Diskussionen zu führen. Dabei ist der Anspruch folgender:
"Mit Humor, mit Gelassenheit, mit Augenmaß wollen wir Debatten führen, demokratisch streiten, und weiterhin Menschen ermutigen, sich Gedanken zu machen, welche demokratischen Werte und Rechte ihnen wichtig sind und wie sie dafür einstehen können."
Wir halten also fest: Definitiv eine spannende Website. Jeder, der sich schon einmal gefragt hat, wie er aus einer zermürbenden Diskussion gut rauskommt, sollte mal einen Blick draufwerfen.
Benjamin Kutz
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