Sächsische Zeitung löst Lausitzredaktion auf

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Die Sächsische Zeitung schließt Ende November ihre Lausitzredaktion. "Nominell kann man das so nennen", sagt Chefredakteur Uwe Vetterick zu FLURFUNK, "de facto geht es aber nur um zwei Planstellen. Wir sind weiter mit über 40 Redakteuren in der Region und berichten von dort."

Konkret sind drei Mitarbeiter, die bis Ende November die Lausitzredaktion bilden, von der Umbaumaßnahme betroffen:

Wirtschaftsredakteur Tilo Berger ist bereits zum 1.10.2018 in die Lokalredaktion Bautzen gewechselt und damit der Einzige, der weiterhin fest für die Sächsische Zeitung arbeitet. Redakteurin Silvia Stengel wird als freischaffende Journalistin arbeiten und so ebenfalls in der Branche bleiben. Das bestätigt sie dem FLURFUNK und sagt: „Ich bin sehr optimistisch.“

Frank Seibel dagegen übernimmt zum 1. Januar 2019 die Leitung des St. Wenzeslaus-Stifts in Jauernick bei Görlitz, das zum Bistum Görlitz gehört. Das geht aus einer Pressemitteilung des Stifts hervor. "Ich finde es schade, dass die Redaktion aufgelöst wird, aber ich bin dankbar, dass sich gleich eine sehr schöne Möglichkeit eröffnet hat", sagt Seibel im Gespräch mit FLURFUNK.

Chefredakteur Uwe Vetterick begründet die Veränderungen mit der Strategie, künftig in erster Linie auf Online-Inhalte zu setzen (vgl. FLURFUNK vom 2.5.2018: "Neue Strategie: SZ-Online wird Premium-Angebot mit harter Paywall"). Die Lausitz hat - anders als die Lokalredaktionen - keine eigene Unterseite auf SZ-Online.de. "Im Internet gibt es allerdings keinen Mantel, der regionalisiert werden muss. Die Themen finden aber weiterhin bei uns statt."

"Lausitzer Leben" als regionale Seite

So sah die erste Seite der Lausitz-Redaktion 1998 aus.

Die Lausitzredaktion war im April 1998 gestartet und hatte in der Anfangsphase bis zu acht Redakteure. Auf der Seite "Lausitzer Leben", die die Leser in der Lausitz anstelle der ersten Seite des Kulturteils zu lesen bekamen, erschienen vor allem Beiträge aus den heutigen Landkreisen Bautzen und Görlitz sowie aus Südbrandenburg. Dazu gab es mehrmals wöchentlich im Wirtschaftsteil Lausitzer Themen - vor allem zu den Themen Kohle, Tagebau und Strukturwandel.

Ursprünglich hatte die Lausitzredaktion von Bautzen aus gearbeitet, ihren Sitz aber später nach Görlitz verlegt. In beiden Städten hatte sie Büros in den Räumen der Lokalredaktionen Bautzen (Redaktions- und Verlagsgesellschaft Bautzen/Kamenz) und Görlitz (Redaktions- und Verlagsgesellschaft Neiße).

Die Lokalredaktionen sind von der Umbaumaßnahme nicht betroffen. David Berndt, Peter Stawowy

 

2 Kommentare
  • Pauline Müller
    Oktober 26, 2018

    Es geht überall voran, nur die Richtung stimmt nicht.

  • Iltis Wald
    Oktober 26, 2018

    Eine harte Geldwand(paywall) soll wohl sicher bedeuten, daß Inhalte zu bezahlen sind. Hier lesen wir von Rationalisierungsmaßnahmen, die Lohnkosten senken. Das ist Alltag im Wettbewerb um Leser.

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