Deutscher Reporterpreis 2019: neue Regeln

Screenshot: Hervorragende Journalistische Arbeiten werden mit diesem Reporterpreis ausgezeichnet

Screenshot: Hervorragende journalistische Arbeiten werden mit diesem Reporterpreis ausgezeichnet

Im Dezember wird auch in diesem Jahr wieder der Deutsche Reporterpreis vergeben – jedoch unter veränderten Bedingungen. Das geht aus einer Mitteilung hervor.

Eigentlich ist er einer der anerkanntesten Auszeichnungen für Journalisten und Journalistinnen in Deutschland. Doch zuletzt stand der Preis in Kritik, weil 2018 der Ex-Spiegel-Reporter Claas Relotius zum vierten Mal geehrt wurde. Im Winter kam heraus, dass er in großem Umfang Geschichten gefälscht und Protagonisten erfunden hatte; darunter auch der Text "Nummer 440" über einen vermeintlichen Gefangenen in Guantanamo, für den er 2016 den Preis erhielt.

In der Erklärung des Reporter Forum e.V. zum diesjährigen Preis heißt es, dass der Fall Relotius Spott aber auch viele Diskussionen gebracht habe. Beim Reporter-Workshop im April habe man in sechs Veranstaltungen thematisiert, wie es mit dem Genre, Umgang mit Quellen und der Auszeichnung weiter gehen solle. Dabei stand auch zur Debatte, ob man als Zeichen den Preis in diesem Jahr ausfallen lassen sollte. 

Diskussion vorantreiben

Doch der Verein hat sich dagegen entschieden. Stattdessen möchte man unter verschärften Regelungen ehrgeizige Journalistinnen und Journalisten weiterhin ermutigen, präzise zu arbeiten und so den kritischen Dialog fördern. Dabei will das Reporter Forum einen Preis „etablieren, bei dem nicht das Preisgeld im Vordergrund steht, sondern das Ziel, vorbildliche Arbeiten zu finden und zur Diskussion zu stellen.“

Was wird anders

So haben sich fünf neue Regeln für die Jury und die Kandidaten ergeben: 

  • Jede Journalistin und jeder Journalist kann nur einmal in jeder Kategorie ausgezeichnet werden.
  • Zu jedem eingereichten Stück muss es ein Making-of geben, inklusive Kontaktdaten zu wichtigen Protagonisten. Bei Bedenken sollen die Texte von erfahrenen Dokumentaren geprüft werden, ebenso wie alle Siegerbeiträge.
  • Die Diskussion im Auswahlprozess soll durch Videokonferenzen intensiviert werden. 
  • Immer mehr Beiträge werden eingereicht und die Arbeit für die Juroren wird so immer größer. Das soll gewürdigt werden, indem die Kategorien reduziert werden und so eine intensiverer Auseinandersetzung für die Juroren ermöglicht wird. 
  • Jeder Hauptjuror soll nur noch zwei Kategorien betreuen.

Der 11. Deutsche Reporterpreis wird wie jedes Jahr Anfang Dezember verliehen. Ab 4.9. bis 1.10.2019 können Texte und multimediale Beiträge eingereicht werden.

Noch keine Kommentare.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.