War’s das jetzt? Twitter-Account von MDR-Intendant Udo Reiter ruht

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War's das jetzt? "Herzlichen Dank an alle Beteiligten, vor allem an @sixtus. Das war der erste #Shitstorm meines Lebens", lautet der vorerst letzte Tweet von MDR-Intendant Udo Reiter. Abgesendet am 4. Oktober 2010, also vor knapp einem Monat. Seitdem lässt Reiter seine Twitter-Aktivitäten ruhen. Sollte es das gewesen sein mit der Twitterei des Intendanten?

MDR-Unternehmenssprecher Dirk Thärichen betont gegenüber Flurfunk Dresden, dass der Twitter-Account von Reiter seine persönliche Angelegenheit sei und nichts mit der Hauptabteilung Kommunikation oder dem Unternehmen MDR zu tun habe oder von dort gesteuert werde. "Wenn sie meine persönliche Meinung wissen wollen", so Thärichen, "Reiter twittert jetzt seit einem Jahr. Ich gehe davon aus, dass er es bald wieder tun wird."

Hintergrund für Reiters vorerst letzten Tweet ist der missverstandene Witz des Intendanten einige Tweets vorher, der ein bundesweites Medienecho sowie zahlreiche Reaktionen auf Twitter hervorgerufen hatte. U.a. hatte auch der Journalist Mario Sixtus sehr heftig reagiert und Reiter als "Arschloch" bezeichnet.

Spiegel.de schrieb wenig später ("Schlechter Witz hoch 20.000"):

"Udo Reiter hat bei Twitter nur gut 2400 Follower, Mario Sixtus aber 20.000. Mit einem einzigen Retweet hatte sich die Reichweite von Reiters schlechtem Scherz somit verzehnfacht. Da nun eine ganze Reihe von Sixtus' 20.000 Followern ihrerseits kommentierte Fassungen des Reiter-Tweets weiterreichten, rollte in Windeseile eine digitale Wutwelle durchs feierabendliche Twitterland."

Reiter hatte im September 2009 angefangen zu twittern, nachdem der Versuch gescheitert war, einen Fake-Account von ihm bei Twitter aus der Welt zu schaffen. Zwar hatte Twitter damals auf die Anfrage des MDR reagiert und den falschen Twitter-Reiter gelöscht - am darauffolgenden Tag war aber gleich ein neuer Twitter-Reiter aufgetaucht. Der Intendant hatte damals notgedrungen das Heft in die Hand genommen und tatsächlich selbst angefangen zu twittern.

Videohinweis: Wer wissen will, woher der Begriff "Shitstorm" stammt,  sehe sich den sehr unterhaltsamen Vortrag von Sascha Lobo auf der re:publica 2010  mit dem Titel "How to survive a shitstorm" an.

1 Kommentar
  • oh_mitte
    November 1, 2010

    übrigens fand ich den tweet des herr reiter vom mdr gar nicht so abwegig wie er dargestellt wurde, auch wenn es der GAU für den MDR war
    eines hat er erreicht - alle haben auf ihn geschaut - auch negative pr ist pr und nicht immer die schlechteste
    man sollte nicht immer nur draufhauen, ist genauso wie bei sarrazin - die politiker sind gegen ihn und 50% der bevölkerung für ihn - komisch oder?
    nur mal so als anregung

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