Das Ausschreibungsverfahren (Flurfunk berichtete) der Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanäle (SAEKs) ist beendet. Auf der Seite der SAEK-Förderwerk gGmbH ist seit gestern (17.4.2012) nachzulesen, wer die neuen und alten Betreiber der einzelnen Stationen sind.
Insgesamt, so der Text, hatten sich 12 Bewerber beteiligt, die 24 Bewerbungen abgegeben hatten (jeder Bewerber konnte Angebote für mehrere Standorte abgeben). Ausgewählt wurden insgesamt 5 Bieter, die ab 1.7.2012 die Betriebe übernehmen; drei davon betreiben auch jetzt schon einen oder mehrere SAEKs.
Oder anders gesagt: Zu den bisherigen Betreibern sind zwei neue dazu gekommen, dafür betreibt die die SAEK-Landschaft bislang dominierende W+M 2000 selbst künftig nur noch 3 SAEKs (vorher: 8).
Naja, also, ähm... einer von den beiden Neuen ist nur quasi neu: Die edmedien GmbH, die den Zuschlag für Leipzig, Görlitz und Plauen bekommen hat (alle drei bislang unter den Fittichen der W+M 2000), ist laut SAEK-Meldung eine Neugründung. Im Text auf der SAEK-Seite heißt es: "Hinter dieser Gesellschaft steht Robert Helbig, der derzeit als Projektmanager bei einem SAEK-Betreiber tätig ist und sich fortan selbstständig macht."
Google verrät: Helbig ist zur Zeit noch Studioleiter des SAEK Leipzig. Sein Arbeitgeber: die W+M 2000. Dass er gleich drei SAEKs zugeschlagen bekommt und auch noch die drei seines bisherigen Arbeitgebers, die nach Abwicklung der doppelten Stationen in Chemnitz und Dresden noch im Topf waren... es muss eine irre gute Bewerbung gewesen sein!
Zumindest einen großen Vorteil hat diese Konstruktion: Sie dürfte für einige Mitarbeiter Weiterbeschäftigung bedeuten (vgl. zur Situation der Mitarbeiter im Ausschreibungsverfahren auch die Kommentare offenbar betroffener Mitarbeiter zu unserem Bericht über die Ausschreibung). Aber ob so die in der Ausschreibung gewünschte Vielfalt größer wird? Dort hatte es geheißen:
"Um der Möglichkeit entgegen zu wirken, dass sich der Kreis der künftigen SAEK-Betreiber auf jene verfestigt und einengt, die infolge eines in der Vergangenheit bereits betriebenen SAEK-Projekts über einen speziellen Wissens- und Erfahrungsschatz verfügen..."
Alles beim Alten bleibt auf jedem Fall im Medienkulturzentrum Pentacon in Dresden (alter neuer Betreiber: Medienkulturzentrum Dresden e.V.) und in Riesa (Betreiber weiterhin: FAM Fernseh Akademie Mitteldeutschland e.V.). Wie berichtet wird also der SAEK im St. Benno-Gymnasium in Dresden Ende Juli schließen - genau wie der SAEK Professionell in Chemnitz.
Fehlen noch ein paar Worte zum wirklich neuen Player im Bunde: Die SPI Soziale Stadt und Land Entwicklungsgesellschaft mbH. Über die heißt es in der Mitteilung des SAEK Förderwerks, sie sei "in der Vergangenheit wiederholt durch geförderte und prämierte medienpädagogische Projektarbeit in Erscheinung getreten". Die Webseite verrät, dass das Kürzel SPI für "Sozialpädagogisches Institut" steht, via Google ist zu finden, dass das SPI auch schon durch die SLM gefördert worden ist. Und auf der Facebook-Fanpage ist zu lesen, dass das medienpädagogische Team um Janina Petri, Janet Torres Lupp, Volker Klotsch und Kerstin Schöne über den Ausschreibungsgewinn jubelt. Na dann: herzlichen Glückwunsch!
Abschließend noch einmal die Verteilung der SAEKs in Listenform:
- Die SAEKs in Leipzig, Görlitz und Plauen betreibt künftig die edmedien GmbH.
- Den neuen SAEK in Torgau wird die SPI Soziale Stadt und Land Entwicklungsgesellschaft mbH einrichten.
- In Chemnitz, Bautzen und Zwickau kommt weiterhin die W+M 2000 GmbH zum Zuge.
- In Riesa hält die Fäden weiterhin die Fernseh Akademie Mitteldeutschland e.V. in den Händen und
- in der Landeshauptstadt betreibt der Verein Medienkulturzentrum Dresden e.V. den SAEK.
Hier geht es zu der Mitteilung der SAEK Förderwerk mit dem Titel: "Fortführung der SAEK für weitere vier Jahre beauftragt."
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