Mal wieder ist das Medieninteresse für den Osten Deutschlands spürbar: Nun richtet auch die taz eine Sonderredaktion in Dresden ein. Denn Ende Juni wurde schon bekannt, dass die Welt mit Deniz Yücel einen Reporter im ostdeutschen "Krisengebiet" stationiert (vgl. FLURFUNK vom 27.6.19).
Die taz zieht nun nach – mit deutlich erhöhter Gruppenstärke. 30 Journalist*innen sollen sich abwechselnd in Dresden tummeln, um von den Wahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen zu berichten. Dazu hat die Redaktion in der Landeshauptstadt eine Wohnung gemietet, die als taz-WG fungieren soll.
Einzugsdatum ist schon der 22.7.19. Bis zum 30. Jubiläum des Mauerfalls am 9.11.19 soll die journalistische Wohngemeinschaft bestehen.
Die "taz ost" möchte damit Licht ins ostdeutsche Dunkel bringen und gleichzeitig Abstand vom Nazistempel nehmen. In der Vorstellung des Projektes auf taz.de heißt es:
"Ist es wirklich so, wie so gut wie alle Medien behaupten: Dass der Osten allmählich sicher der AfD und neonazistischen Kräften zufällt? Ist wahr, dass es fast keine gute Zivilgesellschaft gibt – die für keinen Hass-Protest steht, sondern für ein Miteinander, für ein friedliches Zusammenleben? Doch, die gibt es.
Die taz wird sich im August viele Schauplätze in Sachsen und Brandenburg anschauen und dort auch Station machen. Um in diesem Wahlkampf neugierig zu sein, die Stimmen der anderen zu sammeln, von Menschen, die darum kämpfen, dass der Osten unserer Republik nicht 'braun' wird."
Die ersten Termine sind auch schon bekannt: Am 14.8. besuchen die Redakteure Frankfurt an der Oder, am 28.8. Wurzen und am 29.8. Grimma. Dort wollen sie mit Politiker*innen und Bürger*innen ins Gespräch kommen und sich den lokalen Themen nähern.
Wir bleiben gespannt!
Ben Kutz
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