Heute (25.9.2019) ist im Sächsischen Staatsministerium für Kultus die Koordinierungsstelle Medienbildung (kurz: KSM) offiziell vorgestellt worden. Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich eine Institution, die das Wissen über Medien und den Umgang damit bei der sächsischen Bevölkerung verbreitern soll.
Die KSM soll dafür zuallererst die Akteure der außerschulischen Medienbildung vernetzen, aber auch eigene Vorhaben koordinieren. Dabei ist die KSM nur für den Bereich außerhalb der Schulen zuständig - sprich: für Erwachsene jeden Alters.
Die Einrichtung dient, so die Selbstdarstellung, außerdem auch als direkter Ansprechpartner für die sächsische Bevölkerung (etwa bei dem Wunsch, eigene Medienkompetenz-Termine zu organisieren) und berät auch bei konkreten Bedarfen.
Medienbildung.sachsen.de
Dafür soll es zeitnah auch eine öffentlich einsehbare "Referentenkarte" geben - also eine Sachsenkarte, auf der mögliche Referentinnen und Referenten zu unterschiedlichen Medienthemen zu finden sind. Denn das Thema Medien hat nach wie vor Konjunktur, wie verschiedene Akteure aus dem Bereich berichten.
Zentrales Instrument der KSM ist die Webseite medienbildung.sachsen.de*, die bereits seit diesem Sommer online ist (vgl. Pressemitteilung des SMK vom 6.8.2019). Hier finden sich Angebote für Kinder und Jugendliche, Erwachsene und Eltern sowie medienpädagogische Akteure.
Im Neuigkeiten-Bereich informiert die KSM außerdem über anstehende Termine und Events und weist auf beispielhafte Projekte hin.
MESA als Grundlage
Von der Idee – die Einrichtung der Stelle ist im Koalitionsvertrag 2014 festgehalten – bis zur Umsetzung ist einige Zeit vergangen.
Das hängt wohl auch damit zusammen, dass die Landesstrategie zur Förderung der Medienbildung im außerschulischen Bereich (kurz: Mesa, hier als PDF) in einem umfangreichen Beteiligungsprozess mit den verschiedenen Akteuren der Medienbildung in Sachsen entwickelt worden war.
Im Rahmen der Veranstaltung stellte die Projektleiterin der KSM, Janet Torres Lupp, den rund 60 Gästen die Ziele der Institution vor. Janet Torres Lupp war zuvor als Studio-Leiterin SAEK Torgau tätig und ist damit in der Szene keine Unbekannte.
Dabei betonte sie, dass die KSM für die Vernetzung die beteiligten Akteure brauche. Mehrfach warb sie bei den einzelnen Initiativen und Akteuren darum, sich aktiv zu beteiligen. Noch vor Ort wurde der Link präsentiert, um sich in die Referenten-Datenbank einzutragen.
Unmut über Vergabeverfahren
Die offensive Werbung bei den einzelnen Akteuren der Szene dürfte – neben dem zentralen Anliegen der KSM – noch einen weiteren triftigen Grund haben: In der medienpädagogischen Szene hatte das Vergabeverfahren für den Betrieb der KSM für einigen Unmut gesorgt.
Die Ausschreibung war formal korrekt vom SMK über das Ausschreibungsportal eVergabe initiiert worden. Allerdings hatten die im losen Netzwerk Medienpädagogik Sachsen organisierten Vereine und Firmen, die bei der Entstehung der MESA und der KSM-Strukturen mitgewirkt hatten, davon nichts mitbekommen – erst, nachdem die Ausschreibungsfrist abgelaufen war, wurde die Ausschreibung bei den einschlägig tätigen Institutionen bekannt.
Zum Zuge im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens kam schließlich die AWO SPI Soziale Stadt und Land Entwicklungsgesellschaft mbH aus Leipzig, die zuvor den SAEK Torgau betrieben hatte.
*Transparenzhinweis: STAWOWY (Betreiber von FLURFUNK) hat im Rahmen eines Dienstleistungsauftrags an der Konzeption des Medienbildungs-Portals mitgewirkt.
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