MDR will Mittagsmagazin vom RBB übernehmen

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Der MDR will die Produktion des ARD-Mittagsmagazins nach Leipzig holen. Darüber hat Intendantin Karola Wille heute in einem Schreiben informiert, das FLURFUNK vorliegt.

Ab Januar 2024 könnte das Mittagsmagazin dann aus Leipzig kommen; die MDR-Planungen sehen vor, das Format dann auf täglich zwei Stunden auszudehnen.

RBB zieht sich Ende 2023 zurück

Hintergrund für die MDR-Überlegungen ist der Rückzug des RBB: Bislang produzieren ZDF und ARD das Mittagsmagazin im wöchentlichen Wechsel im Berliner ZDF-Hauptstadtstudio. Innerhalb die ARD liegt die Federführung dafür beim RBB - noch.

Denn bereits Ende März hatte der RBB den Studio-Mietvertrag mit dem ZDF für die Produktion des Mittagsmagazins zum Jahresende gekündigt (vgl. Tagesspiegel vom 30.3.2023: "Ende einer Kooperation? RBB kündigt Vertrag mit dem ZDF fürs 'Mittagsmagazin'"). Der RBB hatte das Mittagsmagazin seit 2017 produziert, zuvor lag die Produktion in den Händen des Bayrischen Rundfunks.

MDR-Intendantin Karola Wille schreibt:

"Wir haben uns im MDR-Direktorium daraufhin intensiv beraten und entschlossen, der ARD anzubieten, ab 2024 die Federführung für das ARD-Mittagsmagazin zu übernehmen und die Sendung aus Mitteldeutschland heraus zu produzieren."

Und:

"Wir freuen uns, dass die ARD-Intendantinnen und -Intendanten und die Programmdirektorin des Ersten Deutschen Fernsehens, Christine Strobl, unser Angebot ausdrücklich begrüßen und unterstützen. Wir gehen nun in konkrete partnerschaftliche Gespräche mit dem ZDF – auch mit dem Ziel, das Mittagsmagazin auf insgesamt zwei Stunden Sendezeit auszudehnen."

Starke Stimme aus Ostdeutschland

Der MDR sei das größte Medienhaus im Osten Deutschlands, so Wille. Die Maßnahme entspreche dem Wunsch des Hauses, "eine starke publizistische Stimme mit bundesweiter Wahrnehmung zu sein".

Und weiter:

"Mit der Federführung für das ARD-Mittagsmagazin böte sich die große Chance, die Themen- und Perspektivvielfalt sowie die Lebenswirklichkeiten aus unseren Regionen noch stärker bundesweit sichtbar zu machen. Das Vertrauen der Intendantinnen und Intendanten in den MDR zeigt, dass wir mit unseren Stärken überzeugen. Zu unserer DNA gehören die tiefe regionale Verwurzelung, die Nähe zu den Menschen, eine hohe Informations- und Transformationskompetenz sowie Live-Fähigkeiten. Damit würden wir das Informationsangebot der ARD stärken und zugleich unser eigenes Informationsprofil als MDR nach innen und außen schärfen. Indem wir über den linearen Sendeplatz hinaus das Angebot mit attraktiven, passgenauen Inhalten fürs Digitale verbinden könnten, würden wir unsere strategischen Ziele konsequent weiter umsetzen."

Innerhalb des MDR könne das Projekt nur gelingen, wenn alle Direktionen eng zusammenarbeiten, so Wille weiter. Konkret soll ein Projektteam unter Leitung von MDR-Chefredakteurin Julia Krittian die Planung übernehmen. Parallel dazu sollen die Gespräche mit dem ZDF geführt werden, ob und wie die Fortsetzung der gemeinsamen Produktion aussehen könne.

Wille schließt ihren Brief mit den Worten:

"Gemeinsam mit dem Direktorium bin ich überzeugt davon: In der derzeitigen gesellschaftspolitischen Situation ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt für ein solches Signal aus dem Osten Deutschlands."

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