Ein Frauenanteil von mindestens 30 Prozent in den Chefetagen deutscher Medien – bis 2017 – das fordert der Verein ProQuote-Medien, den Journalistinnen 2012 gegründet haben. Denn 95 Prozent der deutschen Zeitungen werden von Männern geführt – die auch in den Führungspositionen der anderen Mediengattungen dominieren.
Nun haben sächsische Journalistinnen eine Mitteldeutsche Regional-Gruppe von ProQuote gegründet. Bei dem Gründungstermin in Dresden waren Journalistinnen von "Sächsischer Zeitung", "Dresdner Neusten Nachrichten", des Leipziger Stadtmagazins "Kreuzer" sowie des MDR anwesend. Nach Angaben des Vereins ist die Mitteldeutsche Regionalgruppe – Berlin ausgenommen – die "erste offizielle Vertretung in Ostdeutschland".
In einer Pressemitteilung ist Initiatorin Johanna Lemke, Kulturredakteurin der "Sächsischen Zeitung", zitiert:
"Trotz formaler Gleichstellung kämpfen Frauen immer noch gegen informelle Männerbünde an, in denen sich Kollegen mit Informationen versorgen und ihre Karrieren gegenseitig befördern. Wir wollen Frauen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ermutigen und dabei unterstützen, das auch zu tun."
Künftig will sich die Regionalgruppe vierteljährlich treffen, um "sich über Probleme in den Redaktionen auszutauschen, mit erfolgreichen Journalistinnen ins Gespräch zu kommen und Daten über das Chef-Chefinnen-Verhältnis aus den Redaktionen zusammenzutragen."
Das nächste Treffen ist für Ende Mai in Leipzig angesetzt - dort sind übrigens auch Männer willkommen. Wer mehr wissen will, kann sich bei Johanna Lemke unter lemkequote@gmail.com melden. Mehr Infos über den Verein unter pro-quote.de.
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