Seit Montag (25.11.2019) sind bestimmte Artikel auf freiepresse.de nur noch mit digitalem Abo-Zugang zugänglich. Der Name des neuen Angebots ist: FP+.
Darüber schreibt die Zeitung selbst in einem Text mit dem Titel: "Warum die 'Freie Presse' ihren Lesern im Internet ein neues Angebot macht".
Bislang war es auf freiepresse.de möglich, fünf Texte pro Monat frei zu lesen; mit einer Registrierung waren es zehn. Wer darüber hinaus die Berichte der Freien Presse online lesen wollte, brauchte ein digitales Abo (das sogenannte 'Metered Model", vgl. FLURFUNK vom 19.7.2013: "Freie Presse jetzt mit Digitalabo").
Jetzt verschwinden ausgewählte Beiträge für alle Nutzerinnen und Nutzer, gleichzeitig wird das digitale Abo günstiger.
"Wir sehen da noch Entwicklungspotential"
Torsten Kleditzsch, Chefredakteur der Freien Presse, begründet die Umstellung auf FLURFUNK-Nachfrage so:
"Wenn wir uns die Nutzung der digitalen Angebote anschauen, kommen drei Punkte zusammen: Zum einen haben wir Stück für Stück auch in der Online-Berichterstattung ein Niveau erreicht, das in seinen Standards mit der gedruckten Tageszeitung mithalten kann. Deshalb ist es mehr als angemessen, dafür auch konsequent einen Preis aufzurufen. Zweitens wird sich guter Regionaljournalismus auf Dauer nur inklusive der Digitalprodukte finanzieren lassen. Derzeit kommen die größten Einnahmen im Online-Bereich noch aus dem ePaper. Wir sehen da also noch Entwicklungspotential.
Und dann gibt es drittens in der Branche eine gewisse Neigung zum Plus-Modell, die Hoffnung macht. Immer mehr Verlage gehen dazu über, die Nutzerinnen und Nutzer auch für Online-Inhalte an eine gewisse Zahlungsbereitschaft zu gewöhnen, nutzen sehr ähnliche Bezahlmodelle. Es war also auch ein günstiger Zeitpunkt, uns dieser Entwicklung anzuschließen."
Mit der Neigung zum Plus-Modell meint Kleditzsch auch die Veränderungen, die in jüngerer Vergangenheit bei Sächsische Zeitung und Leipziger Volkszeitung/Dresdner Neueste Nachrichten eingeführt worden sind (vgl. FLURFUNK vom 2.5.2018: "Neue Strategie: SZ-Online wird Premium-Angebot mit harter Paywall" und vom 3.7.2019: "LVZ+ und DNN+: Leipziger Volkszeitung und Dresdner Neueste Nachrichten führen Paywall ein").
Probemonat für 1 Euro
Und so ist das neue Angebot aufgebaut: Der erste Monat von FP+ kostet derzeit 1 Euro, ab dem zweiten Monat steigt der Preis dann auf 7,99 Euro (Standard-Abo). Im neuen Modell gibt auch Angebote in Verbindung mit einem E-Paper der gedruckten Ausgabe (18 Euro ab dem zweiten Monat) oder mit Tablett (21 Euro, mindestens 2 Jahre Laufzeit).
Hier sind alle Abomodelle für Neukunden aufgelistet: abo.freiepresse.de/digital-uebersicht-ohne-print.
Bislang kostete der digitale Zugang für Kundinnen und Kunden ohne Print-Abo 13,49 Euro im Monat.
Print-Kundschaft profitiert
Deutlich günstiger auch als bisher ist das neue FP+ für bestehende Print-Abonnentinnen und -Abonnenten: Sie zahlen für das Standard-Angebot nur 1,49 Euro ab dem zweiten Monat (bislang: 3,49 Euro monatlich). Mit Ausnahme des Abonnements in Verbindung mit einem Tablet sind alle Abos monatlich kündbar.
Auf einer Übersichtsseite schreibt die Redaktion, welche Inhalte künftig mit dem kleinen FP+-Button hinter der Paywall verschwinden sollen:
"Das kleine Plus kennzeichnet künftig die Beiträge, die den Digitalabonnenten vorbehalten sind. Es sind in der Regel die aufwändigsten Recherchen unserer Journalistinnen und Journalisten vor Ort, die Texte, die den Charakter der Freien Presse prägen. Regional. Glaubwürdig. Weitsichtig."
Frei bleiben dagegen, so der Text weiter, "Veranstaltungshinweise, unbearbeitete Polizeimeldungen und alle Informationen zu Ereignissen, die die Bevölkerung unmittelbar bedrohen könnten."
Hier finden Sie den Text zur Vorstellung von FP+: freiepresse.de/fpplus.
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