Jahresrückblick: Die 20 meistgeklickten FLURFUNK-Beiträge 2018

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Liebe Leserinnen und Leser,

na, was behalten Sie von Ihrem Medien-Jahr 2018 in Erinnerung?

Das Wörtchen "Hetzjagden" und damit die Ereignisse in Chemnitz spielen in unserem Rückblick auf 2018 eine ziemlich bedeutsame Rolle. Es geht dabei um Fakenews in alle Richtungen.

Fakenews zu Chemnitz

Hintergrund: In Chemnitz kam am Rande des Stadtfestes ein junger Mann gewaltsam zu Tode. Umgehend waren dazu zahlreiche - auch offenkundig falsche - Informationen im Netz.

Ein falscher Zeitungsausschnitt, ein YouTuber, der voller Überzeugung und Inbrunst Unwahrheiten als "objektiv" verkauft, aber auch die Diskussion über den Begriff "Hetzjagden", die es offenkundig dann doch nicht gab, sorgten auf unserem Blog für reichlich Leser.

Es ist aber noch viel mehr passiert: Die Sächsische Zeitung hat ihren Online-Auftritt komplett erneuert. Die LVZ schließt ihre Druckerei. Die AfD sorgte gleich zweimal für Schlagzeilen mit ihrem seltsamen Verständnis von Pressefreiheit. Es gab einen Shitstorm und Zensur-Vorwürfe gegen den MDR.

Positiv: die Meinungsfreiheit ist nicht gefährdet

Schaut man in die Kommentarspalten, tobt die "Schlacht" um die öffentliche Wahrheit bzw. Deutungshoheit scheinbar unvermittelt an - für das anstehende Wahljahr 2019, in dem in Sachsen zunächst im Mai Kommunal- und im September dann Landtagswahlen anstehen, ist das keine sehr angenehme Vorstellung.

Auch 2019 werden vermutlich Fakenews immer wieder die öffentliche Debatte bestimmen.

"Wem kann man denn dann überhaupt noch glauben", fragte einmal eine Teilnehmerin unserer Medien-Tour, die wir im Auftrag der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) und der Volkshochschulen Sachsen absolviert haben. Kein Medium ist fehlerfrei, bleibt da nur zu sagen - die Frage ist, wie viel Absicht hinter Falschnachrichten steckt und welche grundsätzliche Intention ein Medium verfolgt.

Große Aufregung = Vorsicht!

Grundsätzlich empfehlen wir, immer bei allen Geschichten mit Ruhe, Distanz und durchaus auch Vorsicht heranzugehen. Wie fundiert ist die Recherche? Was sagt das Bauchgefühl? Was sagt die eigene Erfahrung - kann das wirklich so sein? Und wer ist der Absender und wer der Informant - verfolgt jemand mit der Geschichte konkrete Absichten?

Es gibt auf jedes Thema immer zahlreiche Perspektiven. Die eine große Wahrheit, Schwarz oder Weiß, gibt es nicht. Auch die immer wieder geforderte "neutrale" Berichterstattung - sie ist faktisch nicht möglich, denn schon die Themenauswahl ist die erste Wertung.

Was nicht heißt, dass Qualität nicht hart erarbeitet werden muss. Denn, auch das muss immer noch wieder mal erwähnt werden: Das Bemühen um Objektivität und Wahrhaftigkeit von Medienschaffenden darf nicht zugunsten von Reichweiten, Klicks und Aufmerksamkeit in den Hintergrund geraten.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen erfolgreichen, kritischen und gesunden Start ins Jahr 2019.

Hier sind unsere Top-20-Beiträge des Jahres 2018

1. Fakenews: „Auslandspresse warnt vor deutschen Medien“ (28.8.)

2. Reaktion auf die „Hetzjagd“-Petition: Offener Brief an Prof. Patzelt (13.9.)

3. Die seltsamen Verbündeten des Professor Patzelt (9.9.)

4. Am Rande einer Demonstration: Polizei nimmt Personalien von Journalisten auf (18.8.)

5. AfD Sachsen will Morgenpost und Tag24 boykottieren (28.9.)

6. Fakenews II: Die Lügen des Youtubers Chris Ares (29.8.)

7. Freddy Holzapfel verlässt Radio PSR (16.8.)

8. Wechsel von MDR JUMP: Rockenberg bekommt eigene PSR-Sendung (22.8.)

9. „Hetzjagd“-Petition: Patzelts Antwort auf Gerd Schwerhoff (15.9.)

10. Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft schließt Druckerei (2.10.)

11. MDR SPUTNIK: Nachrichten nur noch zwischen 5.30 und 9 Uhr (5.11.)

12. Tag24 sitzt mit vielen anderen Online-Portalen Fake News auf (18.4.)

13. MDR Sachsen: Shitstorm nach Sendungsankündigung (17.4.)

14. Anmerkungen zu den „Zensur“-Vorwürfen von Katrin Huß (27.12.)

15. AfD-Fraktion Sachsen: Kleine Anfrage zu FUNKTURM Nr. 8 (29.10.)

16. Neue Strategie: SZ-Online wird Premium-Angebot mit harter Paywall (2.5.)

17. Sächsische.de: Ein Besuch im neuen Newsroom (20.11.)

18. Denni Klein übernimmt Geschäftsführung von Sächsischer Zeitung und DDV Media (12.2.)

19. Schlösserland Sachsen setzt auf „ausgebildete Influencerin“ (1.3.)

20. Umstellung zum 23.11.2018: SZ-Online heißt künftig sächsische.de (6.11.)

Zum Schluss wie gewohnt ein paar Zahlen zu unserem Blog:

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Abschließend bedanken wir uns bei allen Mitwirkenden, Mitarbeitern, Kollegen, Freunden, Unterstützern, Informanten und natürlich Ihnen, werte Leserinnen und Leser, für Ihre Unterstützung und Aufmerksamkeit! Bleiben Sie uns gewogen!

P.S.: FUNKTURM Nr. 9 (3/2018) erscheint am 18.1.!

1 Kommentar
  • Thomas Fitzner
    Februar 15, 2019

    Schön ! Sie sagen in dem Artikel ihre Meinung......Das ist Meinugsfreiheit..
    Frau Huß hatte schon länger damit zu kämpfen, dass sie keine Unterstützung
    von ihren Vorgesetzten bekommt......Meinungsbildung im Sinne des MdR..!
    Was das wohl bedeutet ! ?

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